Bukarest (ADZ) - Notenbankchef Mugur Isărescu führt den jüngsten leichten Aufwind der Landeswährung Leu auf die aktuellen geopolitischen Spannungen in der Region zurück: Anlässlich des Quartalsinflationsberichts der Nationalbank zeigte der Gouverneur am Donnerstag auf, dass die BNR nichts dafür unternommen habe, auch sei der Trend „nichts, worüber ich mich freue“.
Isărescu erläuterte, keineswegs überzeugt zu sein, dass „unsere Wirtschaftsfundamente mittlerweile so stark sind, um einen Höhenflug des Leu“ zu tragen – der Trend sei eben im Kontext der massiven Kapitalbewegungen bzw. -abzüge aus Russland und der Ukraine erfolgt. Doch sei Rumäniens Wirtschaft inzwischen immerhin ausreichend erstarkt, um ohne weitere Abkommen mit dem IWF auszukommen. Bezüglich der Auswirkungen der Krise in der Region auf Rumänien sagte der Notenbankchef, dass sie zurzeit noch nicht abschätzbar seien. In puncto Wirtschaftswachstum warnte Isărescu vor damit verknüpften Erwartungen bezüglich eines steigenden Lebensstandards und verwies darauf, dass Rumänien 2013 sein Defizit von 4 auf 1 Prozent gesenkt hat.
„Woher denn steigender Lebensstandard bei einem 3,5-prozentigen Wachstum und einem um 3 Prozent zurückgefahrenen Defizit?“ so Isărescu. Dem BNR-Chef zufolge sind verbesserte Lebensbedingungen nur bei einer Refinanzierung der Schulden und einem höheren Defizit möglich.