Bukarest (ADZ) - Der Ex-Präsident der Abgeordnetenkammer, Valeriu Zgonea (PSD), steht im Verdacht der Großkorruption: Der frühere dritte Mann im Staat wurde am Mittwoch zur Antikorruptionsbehörde Ploieşti vorgeladen, wo er über die gegen ihn bestehenden Verdachtspunkte, nämlich Bestechlichkeit, Einflussnahme und Vorteilsnahme, in Kenntnis gesetzt und für die kommenden beiden Monate unter polizeiliche Aufsicht gestellt wurde.
Laut der Korruptionsjäger aus Ploieşti soll Zgonea als amtierender Präsident des Unterhauses vom Buzăuer Kreisrat und Unternehmer Dumitru Dobrică rund 52.000 Lei Schmiergeld für den Bau eines Wochenendhauses sowie einen „gesponserten“ Aufenthalt in Wien erhalten haben, um im Gegenzug bei der Regierung Ponta die Ernennung von Dobricăs Tochter Ionela in das Amt einer Unterstaatssekretärin im Kommunikationsministerium durchzusetzen. Letztere erhielt schließlich das gewünschte Regierungsamt, die heute 27-Jährige sitzt inzwischen als PSD-Abgeordnete für Buzău im Parlament. Ihre Ernennung zur Unterstaatssekretärin sei „durch die PSD und unter Einhaltung geltenden Rechts“ erfolgt, sie selbst sei in der Causa Zgonea nicht verfahrensbeteiligt, ließ die Abgeordnete am Mittwoch wissen. Mitangeklagt ist dafür ihr Vater und mutmaßlicher Bestecher, Dumitru Dobrică, dem die DNA Ploieşti Einflusskauf zur Last legt.