Bukarest (ADZ) - Der wegen des Verdachts auf Einflussnahme und Beteiligung an einem kriminellen Netzwerk strafverfolgte Verfassungsrichter Toni Greblă überlegt nach eigenen Angaben den Rücktritt. Allerdings müsse der Entschluss wohlüberlegt sein, wofür er noch einige Tage benötige, sagte Greblă am Freitag. Tags davor hatte der frühere PSD-Senator noch sämtliche gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen, gleichzeitig aber auch eingeräumt, den BMW des mitangeklagten zwielichtigen Unternehmers Ion Bîrcină tatsächlich gelegentlich zu nutzen. Dies sei „in jeder Familie normal“ und Bîrcină gehöre zu seiner Familie, so Greblă. Bîrcină selbst veranstaltete vor dem DNA-Sitz ein wahres Medienspektakel, indem er den Reportern erläuterte, kein Unternehmer im klassischen Sinn zu sein: „Ich schicke meine Zigeunerinnen zum Betteln und Anschaffen, ich bin Zuhälter“, als solcher habe er auch nichts mit illegalen Exportgeschäften zu tun, erläuterte Bîrcină.
VG-Vorsitzender Zegrean sagte, er und seine Kollegen seien „schockiert“ über die Vorwürfe, während Justizminister Cazanciuc erklärte, dass „jeder, der gegen geltendes Recht verstößt, die Konsequenzen zu tragen hat“.
PSD-Exekutivchef Liviu Dragnea hob hervor, dass Greblă „ein guter und effizienter Kollege“ gewesen sei, doch verfüge die Partei nun einmal über „keinen Geheimdienst“, um potenzielle Imageschäden rechtzeitig zu verhindern.