Bukarest (ADZ) - Die Parteispitze der oppositionellen Liberaldemokraten und die Chefs der Ortsverbände im Land sind am Freitag erstmals zusammengetreten, um ihr Wahlfiasko unter die Lupe zu nehmen. Allerdings deutete wenig darauf hin, dass die frühere Regierungspartei ernsthaft gewillt war, nach Fehlern für ihr katastrophales 16-Prozent-Ergebnis zu suchen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen.
Nachdem zu Wochenbeginn die Zeichen noch auf Sturm gestanden und etliche einflussreiche Lokalpolitiker den umgehenden Rücktritt von Parteichef Vasile Blaga gefordert hatten, scheint sich die aktuelle Führungsriege nun doch noch retten zu können. Blaga erläuterte letzte Tage, dass die Lage eine „komplizierte“ sei und die Partei „wiederaufgebaut“ werden müsse.
PDL-Vize Dorin Florea verordnete aufgebrachten Kollegen „Beruhigungspillen“, es führe zu nichts, die Partei über Nacht zu enthaupten, vielmehr sei die Einberufung eines Konvents angebracht. Auch Ex-Fraktionschef Mircea Toader sprach sich gegen „übereilte Reaktionen“ aus.
Analysten rechneten damit, dass „die Kleinen“ die Suppe auslöffeln würden – abgewatscht würden wohl etliche PDL-Bürgermeister, die die Kandidaten zu wenig unterstützt hatten. Konsequenzen zog bisher der erste stellvertretende Parteivorsitzende und Europaabgeordnete Cristian Preda, der gestern seinen Rücktritt von allen Parteiämtern bekanntgab.