Bukarest (ADZ) - Heimische Politikbeobachter staunten am Mittwoch nicht schlecht: Das nach dem Treffen zwischen Staatsoberhaupt und Premier erwartete rhetorische Säbelrasseln blieb aus, zwischen den beiden herrscht offenbar Tauwetter.
Regierungschef Ponta erklärte, das einstündige Gespräch mit Băsescu sei höchst „seriös, technisch und institutionell“ gewesen. Ihrerseits teilte die Präsidentschaft in einer Presseinformation mit, dass man sich zum Thema der aktuellen IWF-Evaluierungsmission, sodann der Auflagen des Kooperations- und Kontrollmechanismus der EU im Bereich der Korruptionsbekämpfung und der von der Regierung anvisierten Maßnahmen zur Freischaltung der eingefrorenen Strukturfonds ausgetauscht habe und es eine „gemeinsame Arbeitsvision“ bezüglich der Privatisierung von Staatsunternehmen gebe. Hinsichtlich der Vertretung Rumäniens beim nahenden Sondergipfel zum EU-Haushalt einigten sich Präsident und Premier auf eine weitere Unterredung.
Analysten führen den politischen Waffenstillstand zu einem guten Teil auf die Anwesenheit einer wichtigen amerikanischen Wirtschaftsdelegation in Bukarest zurück. Am Donnerstag setzten nämlich die Arbeiten der ersten Tagung des Rumänisch-Amerikanischen Wirtschaftsforums ein – Schirmherren des Events, an dem sich Großkonzerne wie ExxonMobil, Chevron und Timken beteiligen, sind der Staats- und der Regierungschef.