Berlin/Bukarest (dpa/ADZ) - Rumäniens Präsident Traian Băsescu war zum Auftakt seines Besuchs in Berlin Donnerstagvormittag vom deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff vor dessen Amtssitz mit militärischen Ehren empfangen worden. Anschließend führten die beiden Staatsoberhäupter ein Gespräch.
Nach dem Gespräch zwischen Traian Băsescu und der Bundeskanzlerin Angela Merkel gab es eine stark beachtete Pressekonferenz. Dabei ist Angela Merkel Spekulationen über eine verkleinerte Euro-Zone entgegengetreten. Sie stellte sich ausdrücklich hinter die gesamte Euro-Zone und das Europa der 27 Staaten. „Deutschland hat nur ein einziges Ziel: Den Euro-Raum, so wie er jetzt ist, zu stabilisieren“. Sie glaube fest daran, dass dieser gemeinsame Euro-Raum in der Lage sei, Glaubwürdigkeit umfassend wieder zurückzugewinnen.
Traian Băsescu bekräftigte das Ziel Rumäniens, 2015 Mitglied der Euro-Zone zu werden: „Wir möchten dem Euro-Raum beitreten und alle Kriterien bis 2015 erfüllen.“ Merkel lobte die Anstrengungen Rumäniens, hart an der Haushaltskonsolidierung zu arbeiten. „Auf die Dauer wird sich das auch für die Menschen in Rumänien auszahlen. Aber ein leichter Weg ist es nicht“, betonte die Bundeskanzlerin.
Befürchtungen Rumäniens vor einem Rückzug der Banken aus dem Land als Folge der schärferen Kapitalvorgaben wies Merkel zurück. Beim EU-Gipfel sei in den Schlussfolgerungen ausdrücklich vereinbart worden, die Re-kapitalisierung dürfe nicht dazu führen, dass die Banken ihr Engagement in EU-Ländern zurückfahren. Das werde überprüft. „Ich glaube, dass die Absichtserklärung erst einmal ausreicht.“ Sollten sich aber Gefahren abzeichnen, werde es Gespräche geben.
Präsident Traian Băsescu hatte auch die Frage deutscher Investitionen in Rumänien angesprochen. Diesbezüglich verwies die Bundeskanzlerin auf die Zuständigkeit der einzelnen Unternehmen. Sie fügte jedoch hinzu, die deutsche Regierung würde ein Engagement in diesem Land begrüßen. „Wir freuen uns über jede Investition in Rumänien“, sagte Angela Merkel. Sie verwies als Beispiel auf den Energiebereich, in dem Deutschland viel Erfahrung habe. „Ich sehe hier noch sehr viele Möglichkeiten“, betonte die Kanzlerin.