Bukarest (ADZ) – Die in Caracal von einem mutmaßlichen Serientäter entführte 15-jährige Alexandra ist tot: Die Knochenüberreste und 21 Zähne, die die Ermittler letzten Samstag in einem Fass auf dem Anwesen des tatverdächtigen Gheorghe Dincă fanden, stammen von der Schülerin. Das teilte ihr Onkel Alexandru Cumpănașu, Chef einer der Regierungskoalition nahestehenden NGO, am Freitagabend mit, nachdem die trauernde Familie von Justizministerin Ana Birchall (PSD) über den Befund der DNA-Analyse unterrichtet worden war.
Wegen ihres Telefonats mit der Familie steht Ressortministerin Birchall inzwischen stark in der Kritik: Die Eltern hätte von Sachdezernenten der DIICOT oder Gerichtsmedizinern, nicht aber von einem Regierungsmitglied, das dank seines Amtes Einblick in vertrauliche Ermittlerakte habe, unterrichtet werden müssen, so der Vorwurf. Oppositionspolitiker und auch ein Mitglied des Justizrates (CSM), Victor Alistar, forderten deswegen Birchalls umgehenden Rücktritt.
Die Spurensuche auf dem herabgekommenen Anwesen des mutmaßlichen Sexualverbrechers ging am Wochenende indes auf Hochtouren weiter. Kriminalbeamte des Bukarester Morddezernats entdeckten weitere Knochenreste, Blutspuren und blutbeschmierte Kleidungsstücke, die nun ebenfalls gerichtsmedizinisch untersucht werden. Nach Angaben der Direktion zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens (DIICOT) fokussieren die Ermittlungen nunmehr vor allem die 18-jährige Luiza, die Dincă nach eigenen Angaben mit einem Fausthieb getötet und danach in der Donau entsorgt haben will.
Wie die Online-Zeitung „ziare.com“ exklusiv unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtete, wird in der Causa inzwischen „mit hoher, fast hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit“ von drei Opfern ausgegangen.