Bukarest (ADZ) - Traurige Justizpremiere in Rumänien: Die Antikorruptionsbehörde DNA hat am Donnerstag Strafermittlungen gegen Verfassungsrichter Toni Greblă eingeleitet. Der frühere PSD-Senator steht im dringenden Verdacht der „Einflussnahme, Beteiligung an einem kriminellen Netzwerk und weiterer korruptionsähnlicher Delikte“.
Konkret legen die Korruptionsfahnder dem 2013 von der Regierung Ponta zum Verfassungsrichter designierten langjährigen Senator und Rechtsausschussvorsitzenden zur Last, seit 2010 „kontinuierlich“ Einfluss zugunsten der Firmen des Unternehmers Ion Bîrcină ausgeübt zu haben, dessen Gattin Greblăs Taufkind ist. Als Gegenleistung überließ Bîrcină dem PSD-Politiker ein Luxusauto zur Gratisnutzung, beschenkte ihn mit diversen Geldsummen und seine Frau mit teuren Kleidern.
Des Weiteren soll Greblă direkt oder über Strohmänner an einem landwirtschaftlichen Betrieb und einem Handelsunternehmen beteiligt oder als Verwalter tätig gewesen sein, was eindeutig gegen die geltenden Unvereinbarkeitsregelungen verstößt. Besagte Firmen sollen überdies das EU-Embargo gegen Russland verletzt haben, indem sie ihre Russland-Exporte als Lieferungen für die Türkei kaschierten, verlautete die DNA, die zudem bekannt gab, ihre Vorermittlungen in diesem Fall in Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst des Innenministeriums (DIPI) durchgeführt zu haben.