Bukarest (ADZ) – Die Antikorruptionsbehörde DNA hat am Montag Anklage gegen den hocheinflussreichen Chef der „Freien Gewerkschaft der U-Bahner“ (USLM) und früheren PSD-Abgeordneten Ion Rădoi erhoben, dem Erpressung und Einflussnahme zwecks Vorteilsannahme zur Last gelegt werden. Wie aus der Anklageschrift der DNA hervorgeht, soll Rădoi mit angedrohten Dauerstreiks der Bukarester U-Bahner und weiterer Sozialproteste mehrere Transportminister und Staatssekretäre im Transportministerium regelrecht erpresst haben, um die illegalen Kioske seiner Gewerkschaft in den U-Bahnstationen trotz gegenteiligen Beschlusses des staatlichen U-Bahnbetreibers Metrorex weiter betreiben zu können. Rădoi habe sich wie ein „De facto-Verwalter“ besagter Kioske verhalten, deren Einnahmen größ-tenteils in die Kassen seiner Gewerkschaft geflossen seien. Dabei habe der Gewerkschaftsboss zahlreiche Amtsträger unter Androhung von Streiks schwer unter Druck gesetzt und seinen Einfluss auch unter den Beschäftigten des U-Bahnbetreibers Metrorex geltend gemacht bzw. diese wiederholt zu Protestaktionen aufgehetzt – zumeist mit der Begründung angeblich geplanter Personalkürzungen.