Bukarest (ADZ) - Mehr als 16.000 Insassen, darunter viele Schwerkriminelle, sind in den letzten 17 Monaten anhand des umstrittenen „Ausgleichgesetzes“ für prekäre Haftbedingungen vorzeitig frei gekommen. Das teilte das Justizministerium am Montag auf Anfrage des PNL-Abgeordneten Sorin Bumb mit.
Vorzeitig aus der Haft entlassen wurden insgesamt 1934 Mörder, 762 Vergewaltiger, 243 Menschen- und Kinderschmuggler sowie knapp 6000 wegen Raubüberfalls und/oder Diebstahls Verurteilte. Der Statistik zufolge wurden 968 der vorzeitig entlassenen Insassen binnen weniger Tage/Wochen wieder rückfällig, was einer Rückfallquote von 5,96 Prozent entspräche, so das Ministerium.
Dem widerspricht indes die Gewerkschaft der Haftvollzugsbeamten: Die Rückfallquote sei entschieden höher, die Daten würden „das Desaster“ nicht korrekt widerspiegeln, da das Justizministerium bloß jene rückfälligen Täter erfasst habe, die bereits wieder hinter Gittern sind, nicht auch jene, in deren Fall das Gerichtsverfahren noch läuft. Das wahre Ausmaß des Desasters werde in etwa drei Jahren ersichtlich, zu rechnen sei dabei mit einer Rückfallquote von 70 Prozent, sagte Gewerkschaftschef Sorin Dumitrașcu den Medien.