Bukarest (ADZ) – Mehrere EU-Verbündete haben sich am Montagnachmittag in Paris auf höchster Ebene getroffen, um ihre Positionen nach der Verhandlungsinitiative von US-Präsident Donald Trump zur Ukraine abzustimmen. Beteiligt haben sich außer Frankreich und Deutschland unter anderem auch Großbritannien, Polen, Italien, und Dänemark. Auch NATO-Chef Marc Rutte und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen waren dabei.
Nicht teilgenommen hat allerdings Rumänien – eine erklärungsbedürftige Situation für die Regierung, aber auch für die neu eingesetzte Präsidialverwaltung von Interims-Staatschef Ilie Bolojan. Beide Akteure bemühen sich um die Begrenzung des Imageschadens. So bagatellisierte Außenminister Emil Hurezeanu die Pariser Konferenz: Es sei kein klassischer Gipfel gewesen, sondern eine Arbeitsgruppe auf Ebene der Staatschefs im sogenannten Format Weimar+; Polen übernehme als führendes Land an der Ostflanke der NATO eine inoffizielle Vertretungsrolle für Rumänien und die baltischen Staaten; Rumänien könnte bald in eine ähnliche Arbeitsgruppe unter Leitung von Präsident Macron einbezogen werden. Ohnehin befasse das Treffen sich nicht mit dem Ukraine-Krieg oder möglichen Friedensprozessen, sagte Hurezeanu dem Sender Digi 24. Die USR-Abgeordnete Diana Stoica, die den außenpolitischen Ausschuss ihrer Kammer leitet, hat nun den Außenminister eingeladen, die Situation zu erläutern – warum wurde Rumänien nicht nach Paris eingeladen, nachdem es bereits „das Schwarze Schaf von München“ war?, fragt die USR.
Bolojans Kanzleichef und Sicherheitsberater Cristian Diaconescu, der die Nicht-Teilnahme ebenfalls verharmloste, widerlegte am Montag auch die These, dass Rumänien zwar eingeladen wurde, aber nicht teilnehmen wollte.