Washington/München/Bukarest (ADZ) - Die Kriegsgefahr in Europa nimmt zu: US-Präsident Joe Biden hat am Wochenende nach Beratungen mit den Staats- bzw. Regierungschefs von Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien, Polen, Rumänien sowie Spitzenvertretern der EU und NATO gewarnt, dass ein russischer Einmarsch in die Ukraine – einschließlich der Hauptstadt Kiew – bloß eine Frage von Tagen ist. Auf einer Pressekonferenz sagte Biden anschließend, er sei „überzeugt“, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Entschluss für einen Einmarsch in die Ukraine getroffen hat.
Staatschef Klaus Johannis verlautete nach dem Gespräch mit dem US-Präsidenten und den restlichen Staatenlenkern via Twitter, dass dieses angesichts der „kritischen Sicherheitslage“ der „Koordinierung“ gedient habe, die Verteidigungskapazität der NATO-Ostflanke werde weiter ausgebaut.
Auch die NATO erwartet eine umgehende Invasion der Ukraine. „Alle Zeichen deuten darauf hin, dass Russland einen vollständigen Angriff auf die Ukraine plant“ – es würden nämlich „keine Truppen zurückgezogen, wie Russland das angibt, sondern es kommen neue Truppen hinzu“, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz.
Außenminister Bogdan Aurescu traf seinerseits im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz mit seinem ukrainischen Amtskollegen, Dmytro Kuleba, zusammen. Man habe sich über die jüngsten Entwicklungen in der Krise sowie über Möglichkeiten einer Deeskalation ausgetauscht, twitterte Aurescu im Anschluss. Am Montag wollen der rumänische Chefdiplomat, seine EU-Amtskollegen und der ukrainische Außenminister zudem in Brüssel über den massiven russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine beraten.