Bukarest (ADZ) – Der ukrainische Botschafter in Rumänien ist zum rumänischen Außenministerium einberufen worden, um die Zustimmung für die Begutachtung der Arbeiten am Bystroje-Kanal aus dem Donaudelta zum Schwarzen Meer durch rumänische Behörden einzuholen. Premierminister Nicolae Ciucă stellte am Montag klar, dass das Außenministerium sich mit den Ressorts Umwelt und Verkehr abstimme, um den Sachverhalt zu klären, zumal die Arbeiten einen Einfluss auf die Umwelt im Donaudelta haben. Immerhin könne keine Behörde Daten bestätigen, weshalb Messungen vor Ort notwendig seien.
Nach einer am Wochenende abgegebenen Antwort der ukrainischen Botschaft auf rumänische Anfrage sei die Flussverwaltung der Unteren Donau bereits 2022 über die Arbeiten informiert worden. Dabei handele es sich um reguläre Ausbaggerungen aufgrund starker Ablagerungen an der Fahrtrinne – jährliche Instandhaltungsarbeiten für die Gewährleistung der Verkehrssicherheit der Wasserstraße. Sollte die Ukraine die Umsetzung von umfangreicheren Vorhaben planen, werde Rumänien im Vorfeld informiert, um nach geltenden Gesetzen sowie internationalen Abkommen und Konventionen zur einer Vereinbarung zu kommen. Allerdings teilte das ukrainische Infrastrukturministerium zeitgleich auf Twitter mit, dass der Tiefgang des Kanals von 3,5 auf 6,5 Meter erhöht worden sei. Das biete große Chancen für höhere Exportumsätze der Häfen an der Donau, so das Ministerium, das laut Tweet den Hafen-Cluster an der Donau mit den europäischen Partnern weiter entwickeln will.
In Bukarest erklärte Premierminister Ciucă, dass man bis zu einer Tiefe von 3,5 Metern von Instandhaltungsarbeiten sprechen können. Was darunter liegt, bedeute eine Vertiefung des Kanals, sagte er.