Neumarkt/Bukarest (ADZ) - Abermals sorgt ein rechtsextremer ungarischer Politiker hierzulande für einen Eklat: Premier Nicolae Ciucă (PNL), die Leitung des öffentlich-rechtlichen Hörfunks sowie Verbände für Medienfreiheit forderten am Wochenende strafrechtliche Konsequenzen, nachdem das ungarische Nachrichtenportal telex.hu berichtet hatte, dass ein ungarischer Politiker namens Barna Bartha von der rechtsradikalen ungarischen Partei Mi Hazánk während seines jüngsten Aufenthalts in Siebenbürgen gegen eine Journalistin der ungarischsprachigen Sendung von Radio Neumarkt, Boróka Parászka, gehetzt und durch die Blume sogar ihren Tod gefordert hatte. Wörtlich sagte der ungarische Extremist während eines Aufenthalts in Sanktgeorgen/Sfântu Gheorghe, dass die ungarische Nation völlig vor die Hunde gehen werde, wenn sie Menschen wie „Parászka nicht hängt oder sonstwie aus ihren Reihen eliminiert“.
Die ungarischstämmige Journalistin des öffentlich-rechtlichen Hörfunks ist vielen Budapester Politikern ein Dorn im Auge, seitdem sie Ende März im Kontext der Parlamentswahl in Ungarn über mehrere Säcke voller Wahlzettel berichtet hatte, die auf einer Neumarkter Mülldeponie gefunden worden waren und offenbar von hierzulande wohnhaften ungarischen Wählern stammten, die per Briefwahl abgestimmt hatten. Viele der zerstörten Stimmzettel waren dabei zugunsten der aktuellen Oppositionsparteien ausgefallen. Die Berichte Parászkas sowie eines rumänischen Kollegen hatten damals in Ungarn für erheblichen Wirbel gesorgt.
In einer ersten Reaktion sagte Boróka Parászka den rumänischen Medien nun, dass nicht ihre Person wichtig sei, „sondern der Fakt, dass ein Journalist des rumänischen öffentlich-rechtlichen Hörfunks von einem Mi Hazánk-Politiker bedroht worden ist“.