Bukarest (ADZ) - Die Universität Bukarest läuft Sturm gegen die zu Jahresende erlassene Regierungsverordnung bezüglich des Ablegens von Doktortiteln durch einfaches Ansuchen beim Bildungsministerium. Ein solcher Erlass könne lediglich eine Schmähung des Bildungsprozesses im Allgemeinen sowie eine verantwortungslose und unethische Einstellung gegenüber Universitätsstudien im Besonderen zur Folge haben, verlautete die Universitätsleitung am Mittwoch.
Die Universität Bukarest, bei der bekanntlich auch Premier Victor Ponta promoviert hatte und deren Ethikkommission ihm 2012 ein massives Plagiat in seiner Doktorarbeit nachwies, will sich nun sowohl an den Ombudsmann als auch an das Parlament wenden, um den umstrittenen Erlass außer Kraft setzen zu lassen. Vom Ombudsmann erwartet die Uni eine Beschwerde beim Verfassungsgericht, da die Regierung die gebotene Eile ihres Erlasses nicht, wie in der Verfassung vorgesehen, begründet hat, während das Parlament ersucht werden soll, das Bildungsgesetz tunlichst unverändert zu belassen bzw. nicht im Sinne der Neuregelung betreffend akademische Titel abzuändern.
Premier Ponta hatte erst letzten Monat dem Rektor der Uni Bukarest schriftlich mitgeteilt, künftig auf seinen Doktortitel verzichten zu wollen. Da es jedoch keinen rechtlichen Rahmen für diesen Schritt gibt, erließ die Regierung kurz darauf eine entsprechende Eilverordnung.