Bukarest (ADZ) - Die Ethik-Kommission der Universität Bukarest (UB) hat am Freitagmittag entschieden, dass ihr Doktorand Victor Ponta mit seiner rechtswissenschaftlichen Dissertation geistigen Diebstahl begangen hat. 105 der 297 Seiten langen und unter Doktorvater Adrian Năstase erarbeiteten Dissertation über den internationalen Strafgerichtshof seien „massiv abgeschrieben“, sie verletze alle „Ethik- und Integritätsnormen einer Forschungsarbeit“, so der UB-Befund, für den auch die Bewilligung des Universitätssenats eingeholt wurde.
Einen Persilschein erhielt Ponta indes am Vortag von der Ethik-Kommission des Bildungsministeriums, die vor etlichen Wochen samt und sonders ausgetauscht und mit PSD-treuen Mitgliedern bestückt worden war. Dieses Gremium befand, dass Pontas Dissertation kein Plagiat sei und den „im Jahr 2003 gültigen akademischen Standards“ entspreche. Laut Aussagen der Bildungsministerin Ecaterina Andronescu (PSD) ist allein der Ethik-Ausschuss des Ministeriums für Bildung, Forschung und Jugend befugt, in dieser Sache zu entscheiden.