Bukarest (ADZ) – UNPR-Chef Gabriel Oprea hat am Donnerstag überraschend alle Parteiämter niedergelegt – der frühere einflussreiche Amtsträger kündigte an, seiner Partei mit sofortiger Wirkung nur noch „als einfaches Mitglied“ zur Seite stehen zu wollen. Grund für Opreas Rücktritt sind eindeutig die nahenden Wahlen: Da die UNPR die Parlamentshürde bisher noch nie im Alleingang, sondern stets dank Wahlbündnissen mit stärkeren Parteien bestanden hat und diesmal wegen ihres strafverfolgten Chefs als wenig salonfähig gilt, versucht Oprea nun zu retten, was noch zu retten ist. So räumte der Ex-Vizepremier und -Innenminister denn auch ein, dass seine Partei „gegenwärtig schwere Zeiten durchmacht“ und er ihr angesichts seiner Probleme mit der Justiz keine zusätzlichen Schwierigkeiten bereiten wolle.
Den Parteivorsitz übernahm vorerst kommissarisch der Bürgermeister des 2. Bukarester Bezirks Neculai Onţanu, als Nachfolger empfahl Oprea jedoch den UNPR-Abgeordneten Valeriu Steriu. Die PSD, bisher wichtigster Bündnispartner der UNPR, reagierte überrascht. PSD-Chef Liviu Dragnea erklärte, nichts über Opreas Absicht gewusst zu haben. Er werde nun mit Interimschef Onţanu umgehend klären müssen, wie die Beziehung zwischen den beiden Parteien weitergehen soll. Zur Zukunft dieser Beziehung wollte sich Dragnea nicht äußern – sie hänge ganz von „den Entwicklungen in der UNPR“ ab.