Bukarest (ADZ) - Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise hat US-Vizepräsident Joe Biden am Dienstag ein starkes Zeichen zum Schutz Rumäniens und der östlichen NATO-Grenze vor eventuellen Aggressionen gesetzt: Gleich nach seiner Landung in Bukarest begab sich der US-Vize als erstes zum Luftwaffenstützpunkt 90 bei Otopeni, wo er eine Rede vor rumänischen und US-Soldaten hielt.
Am Flughafen waren Biden und seine Frau Jill von Außenminister Titus Corlăţean und dem stellvertretenden Missionschef der US-Botschaft in Bukarest, Duane Butcher, begrüßt worden.
Vor der Kulisse eines von zwei Puma-Hubschraubern flankierten Spartan-Mehrzwecktransporters der rumänischen Luftwaffe erinnerte Biden an die jüngst von US-Präsident Barack Obama beim EU-US-Gipfel in Brüssel abgegebene Beistandsverpflichtung: „NATO-Staaten stehen nie allein“. Für die USA sei es eine „heilige Pflicht, Ihnen und der NATO beizustehen, daher teile ich Ihnen seitens des Präsidenten mit: Sie können auf uns bauen. Punkt!“, stellte der US-Vize klar. Die Annexion der von der rumänischen Grenze kaum 400 Kilometer entfernten Krim habe gezeigt, „dass wir zusammenarbeiten müssen“, Europas Grenzen dürften „nicht wieder mit Waffengewalt geändert“ werden, erklärte Biden. Den rumänischen Soldaten dankte Biden für ihre Einsätze an der Seite der USA in Afghanistan und im Irak.
Verteidigungsminister Mircea Duşa zeigte seinerseits auf, dass Rumänien angesichts der Ukraine-Krise bemüht ist, zu einem Sicherheitsgaranten in der Region zu werden. Duşa bedankte sich für die „unseren Streitkräften konstant gewährte Unterstützung“, dank Finanzspritzen und Spenden habe man die eigene Militärtechnik optimieren können. Rumäniens Wunsch sei zudem, dass der zurzeit vom US-Militär genutzte Luftwaffenstützpunkt „Mihail Kogălniceanu“ zu einer „permanenten US-Basis hierzulande ausgebaut wird“, sagte Duşa.
Im Anschluss gönnte sich der US-Vize eine kleine Verschnaufpause – da der hochoffizielle Teil seines Besuchs bzw. die Treffen mit Staatschef Băsescu und Premier Ponta nebst Presseerklärungen für Mittwoch anberaumt war, staunten viele Bukarester Passanten am Dienstagabend nicht schlecht, als sie Biden und seine Frau entspannt durch die Altstadt schlendernd antrafen.