Bukarest (ADZ) - Die Chefin der oppositionellen Reformpartei USR, Elena Lasconi, fordert die umgehende Entlassung des Chefs des Ständigen Wahlbehörde AEP, Toni Greblă. Es sei „unerhört“, dass dieser abermals Wahlen organisieren dürfe, obwohl er im Spätherbst „kläglich versagt“ habe sicherzustellen, dass der Wahlkampf sämtlicher Präsidentschaftsbewerber transparent und der Wahlprozess korrekt verlaufe. Greblă und dessen Behörde hätten einen Präsidentschaftsanwärter zugelassen, der angegeben habe, seinen Wahlkampf mit „Null Finanzmitteln“ betrieben zu haben – der AEP-Chef habe folglich eine Teilschuld am kompromittierten Wahlprozess sowie dem durch die Wahlannullierung zerstörten Vertrauen der Bürger, schrieb Lasconi bei Facebook. Die USR-Chefin verwies zudem darauf, dass die fragwürdige Entscheidung, die Wahllokale im Ausland künftig nicht mehr um 21.00 Uhr jeweilige Ortszeit, sondern um 21.00 Uhr OEZ bzw. rumänische Ortzeit schließen zu lassen, ebenfalls auf den AEP-Chef zurückzuführen sei – Greblă sei offenkundig zu einer „wahren Gefahr für Rumäniens Demokratie“ geworden, mahnte Lasconi.
Seinerseits forderte der Thinktank „Expert Forum“ die Koalitionsregierung am Wochenende in einem offenen Schreiben auf, Art. 5 ihrer jüngsten Eilverordnung über die Organisierung der Neuauflage der Präsidentenwahl tunlichst außer Kraft zu setzen. Der auf Empfehlung der Ständigen Wahlbehörde AEP erlassene Art. 5, der vorsehe, dass Wahllokale im Ausland um 21.00 Uhr rumänische Ortszeit zu schließen haben, diskriminiere eklatant rumänische Wähler aus zahlreichen westlichen Ländern, untergrabe das Prinzip gleicher Wahlbedingungen für alle und schaffe die Voraussetzungen „für die Begünstigung mancher Kandidaten“, so Expert Forum.