USR-Chefin: PNL täuscht Mitte-Rechts-Koalitionspläne bloß vor

PSD-Vize Mihai Tudose schießt scharf gegen Liberalenchef Nicolae Ciucă

Archivfoto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Die neue Chefin der oppositionellen Reformpartei USR, Elena Lasconi, bezweifelt, dass die mitregierenden Liberalen nach der Allgemeinwahl tatsächlich eine bürgerliche Koalition anstreben würden. Dem Nachrichtenportal G4Media sagte Lasconi am Wochenende, die von PNL-Chef Nicolae Ciucă jüngst angekündigten Pläne seien „bloß Augenwischerei“ – de facto habe sie „überhaupt niemand kontaktiert, um erste Gespräche einzuleiten“. Es sei höchst unwahrscheinlich, dass die PNL plötzlich auf Distanz zur PSD gehen wolle, ihrer Meinung nach habe Ciucă besagtes Statement einzig aus wahlkampftaktischen Gründen abgegeben – nämlich in der Hoffnung auf Wahlzugewinne dank einer „Mobilisierung der Mitte-Rechts-Wähler“, die „von dieser PSD-PNL-Ehe tief enttäuscht“ seien, sagte Lasconi. Die USR-Chefin stellte zudem klar, dass sich die PNL aus Sicht ihrer Partei sowohl von der PSD als auch von Staatschef Klaus Johannis loslösen müsse, bevor man Koalitionsüberlegungen anstellen könne.

Davor hatte der PNL-Chef überraschend angekündigt, nach der Parlamentswahl eine bürgerliche Koalition zwischen seiner Partei und den aktuellen Oppositionsparteien USR, PMP, REPER und „Macht der Rechten“ anstreben zu wollen, obwohl, sämtlichen Umfrageergebnissen zufolge, die Chancen dieser Parteien, es im Parlament gemeinsam zu einer Mehrheit zu bringen, bei Null liegen.

Wenig erbaut von Ciucăs jüngster Aussage erwies sich auch der Seniorpartner PSD: Die PNL solle lieber „stramm stehen“ und sich für die „Errungenschaften“ ihrer letzten Regierungen verantworten, darunter die verschwendeten „Milliarden für zahllose Impfstoffdosen“, schrieb PSD-Vize Mihai Tudose bei Facebook, demzufolge der jüngste Traum der Liberalen für die Bürger eher „ein Albtraum“ ist.