Bukarest (ADZ) - Darius Vâlcov hat seine Schmiergelder nicht nur als PSD-Senator und davor als PDL-Bürgermeister von Slatina, sondern sogar als amtierender Finanzminister eingesackt: Wie die Antikorruptionsbehörde DNA am Mittwoch bekanntgab, soll der 38-Jährige Bestechungsgelder auch 2014 und 2015 entgegengenommen bzw. von einem Lokalunternehmen Ratenzahlungen über insgesamt 1,7 Millionen Lei (370.000 Euro) kassiert haben, um der Firma sowohl einen lukrativen, von der Wasserwirtschaftsbehörde Olt vergebenen Auftrag zu verschaffen als auch dessen prompte Honorierung zu erwirken.
Die DNA eröffnete entsprechend ein zweites Strafverfahren gegen Vâlcov, der nun zweifach im Verdacht der Einflussnahme und Bestechlichkeit steht.
Der tief gefallene ehemalige Minister sitzt bekanntlich seit Anfang April in U-Haft und steht seit Mitte Mai unter Anklage; im ersten Gerichtsverfahren muss er sich wegen wiederholter Bestechungsannahme, Amtsmissbrauch und Einflussnahme verantworten. Sein Vermögen und seine aus Schmiergeldern erstandene Kunstsammlung hatten im Frühjahr weltweit für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Auch seine jüngsten Bestechungsgelder hatte Vâlcov ähnlich gebunkert – nämlich bei Vertrauten. Bevorzugt wurden dabei, den Ermittlern zufolge, Parlamentsabgeordnete, da die DNA bei deren Wohnsitz keine Durchsuchungen ohne Zustimmung der jeweiligen Kammer vornehmen kann.