Bukarest (ADZ) - Wegen des Verdachts auf systematische Veruntreuung, Amtsmissbrauch, Falschbeurkundung und Gründung einer kriminellen Vereinigung hat die Antimafia-Staatsanwaltschaft DIICOT am Mittwoch Ermittlungen gegen die gesamte Leitung der staatlichen Güterbahngesellschaft CFR Marfă, einschließlich deren früheren Generaldirektor Mihuţ Crăciun, aufgenommen. Zu ersten Verhören vorgeladen wurden am Vormittag mehr als 40 Verdächtige, davor hatten Staatsanwälte und Polizisten am frühen Morgen mehr als 60 Razzien – sowohl beim hauptstädtischen Unternehmenssitz als auch in zahlreichen, vor allem im Süden und Westen des Landes gelegenen Filialen der CFR Marfă – durchgeführt. Wie die Antimafia-Staatsanwaltschaft in einer Presseerklärung mitteilte, steht die Leitung der CFR Marfă im dringenden Verdacht, im letzten Jahr knapp 2500 Güterwaggons des staatlichen Unternehmens vorzeitig aus dem Verkehr gezogen zu haben, um sie sodann einigen bevorzugten Recycling-Unternehmen zu angeblichen Niedrigstpreisen zu überlassen. Tatsächlich sollen die Abnehmer weit größere Summen als die vertraglich erfassten berappt haben, wobei die CFR Marfă-Leitung diese Differenz jedoch in die eigenen Taschen fließen ließ. Den dem maroden staatlichen Unternehmen so entstandene Schaden schätzen die in der Causa ermittelnden Staatsanwälte der DIICOT Temeswar auf mindestens 6,3 Millionen Euro.