Botoșani/Bukarest (ADZ) - Das Gesundheitsamt Botoșani kommt in seinem vorläufigen Befund zum Tod einer schwangeren Frau in der Entbindungsklinik in der Kreisstadt zu einem ernüchternden Ergebnis: Nachdem ihr bei der Einlieferung am vergangenen Donnerstagabend lediglich eine Natriumchlorid-Lösung und ein Schmerzmittel verabreicht wurden, kümmerte sich knapp sieben Stunden niemand mehr um sie. Die im dritten Monat schwangere Frau hatte ihren eigenen Facharzt und den diensthabenden Arzt sogar per Textnachricht um eine Schwangerschaftsunterbrechung angefleht, weil sie sehr starke Schmerzen hatte – keine Antwort kam. Laut Obduktionsbericht wies die 26-jährige dreifache Mutter ein Lungenödem bei Herz- und Ateminsuffizienz und infektiösen Komplikationen der Schwangerschaft auf.
Vor dem Krankenhaus in Botoșani stellten Bürger Mahnwachen auf und demonstrierten mit Lichterketten gegen die Zustände im Gesundheitssystem. Mehr als 17.000 Personen fordern zudem in einer Online-Petition, dass die Schuldigen zur Verantwortung gezogen werden. Der am betreffenden Abend diensthabende Arzt und zwei weitere medizinische Fachkräfte wurden in diesem Zusammenhang bereits suspendiert.