Bukarest (ADZ) - Regierungs- und PSD-Chef Victor Ponta hat am Wochenende mit einem kryptischen Facebook-Eintrag für Medienwirbel gesorgt: Sollte man „im November auch die letzte, vitale Schlacht gewinnen“, könne er „zufrieden mit dem Geleisteten“ sein und seinen „Platz in der Politik Jüngeren überlassen“, er selbst wolle möglichst viel „von der Zeit nachholen, die ich meiner Familie in den letzten 13 Jahren vorenthalten habe“.
Der Eintrag des 41-Jährigen sorgte sowohl in der Linkskoalition als auch bei der Opposition für Überraschung und jede Menge Spekulationen, die Ponta noch anheizte, indem er keine weiteren Erklärungen abgab. Den Medien eröffneten PSD-Politiker, dass Ponta in letzter Zeit unter erheblichem Druck wegen seiner Präsidentschaftskandidatur gestanden habe, zu der ihn der Großteil der Sozialdemokraten drängt. Vizepremier Liviu Dragnea interpretierte die nebulöse Andeutung indes positiv, nämlich als „Rückzieher nach vorne“ bzw. in den Präsidentschaftspalast, wo Ponta ja als „politisch neutraler Player“ zu agieren habe.
Altpräsident Ion Iliescu äußerte derweil, Ponta sei „einer der jüngsten Regierungschefs überhaupt“, weshalb derlei „Überlegungen haltlos“ seien. Die Opposition wertete den Eintrag als „billigen Wahlkampftrick“, während Liberalenchef Crin Antonescu erklärte, seine „Portion Vertrauen“ zu Ponta und dessen Ankündigungen sei längst „restlos aufgebraucht“.