Bukarest (ADZ) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für Rumänien von 1,6 auf 2 Prozent nach oben revidiert, gab Chefunterhändlerin Andrea Schächter am Mittwoch bekannt. Die Ausfuhren seien im ersten Halbjahr gestiegen, hinzu kämen die Erwartungen für ein gutes Landwirtschaftsjahr – daher die angehobene Prognose, erläuterte Schächter. Auch die Erwartungen für 2014 wurden optimiert – so wird inzwischen von einem 2,25-prozentigen Wachstum ausgegangen.
Bis Jahresende erwartet der IWF zudem eine sinkende Inflation, sodass das Inflationsziel der Notenbank von 2,5 Prozent (+/-1 Prozent) eventuell doch erreicht wird. Bezüglich der angekündigten Senkung der Mehrwertsteuer bei Brotwaren sagte Schächter, dass es sich um eine „temporäre“ Maßnahme handele, die die rumänische Regierung im Zuge ihres Nachtragshaushalts beschlossen habe. Nach einer gewissen Zeit werde man bewerten, ob sie tatsächlich zu einem Rückgang der Steuerhinterziehung in der Branche geführt habe.
Schächter mahnte zudem institutionelle Reformen, einschließlich in der Verwaltung, und ein verbessertes Abrufen der EU-Gelder an. Bezüglich des bei maroden Staatsunternehmen eingesetzten privaten Managements – eine Auflage des IWF – sagte die Chefunterhändlerin, dass Politiker sich „nicht in die Verwaltung“ dieser Unternehmen einzumischen hätten, die Ministerien sollten ihren Druck auf die privaten CEO tunlichst einstellen.