Bukarest (ADZ) - Mehr als vier Stunden lang hat Ex-Außenminister Titus Corlăţean (PSD) den Staatsanwälten der Antikorruptionsbehörde DNA am Montag Rede und Antwort bezüglich des Wahlchaos vom letzten November stehen müssen.
Beim Verlassen des DNA-Sitzes gab sich der ehemalige Chefdiplomat äußerst wortkarg und bestätigte der Presse lediglich, wegen der massiven Probleme bei den Wahllokalen im Ausland anlässlich der Präsidentschaftswahl 2014 vorgeladen worden zu sein. Ob er als Zeuge oder als mutmaßlicher Verdächtiger vorgeladen wurde, sagte Corlăţean nicht.
Die DNA hatte die anfangs von der Generalstaatsanwaltschaft kurz nach der Präsidentschaftswahl eingeleiteten Ermittlungen letzten Dezember übernommen – ermittelt wurde zunächst tatbezogen (actio in rem) wegen Amtsmissbrauchs, Amtspflichtverletzung und Wahlbehinderung. Ob inzwischen auch gegen Personen ermittelt wird, ist unklar, da die DNA diesmal von Pressemitteilungen absah.
Corlăţean war am 10. November 2014, wenige Tage nach dem ersten Wahlgang im Präsidentschaftsrennen, infolge des Abstimmungsfiaskos bei den Wahllokalen im Ausland zurückgetreten. Der Ex-Chefdiplomat hatte bis zu guter Letzt behauptet, dass das geltende Wahlrecht seinem Ressort keine Möglichkeit einräume, zusätzliche Wahllokale zu eröffnen, obwohl die Ständige Wahlbehörde wiederholt das Gegenteil behauptet hatte.