Bukarest (ADZ) - Am Sonntag steigt die Parlamentswahl, die Parteien werben daher nach Kräften um die Wählergunst – allerdings nicht mit Projekten, sondern mit Personalien. Hauptthema des überaus faden Wahlkampfes war und bleibt nämlich der künftige Premier, wobei zurzeit einzig bei der PSD noch nicht feststeht, wer im Fall eines Wahlsiegs ihr Anwärter auf das Amt sein wird.
Hauptgrund für die Diskretion der PSD dürfte eindeutig die Ankündigung von Staatschef Klaus Johannis sein, unter keinen Umständen jemanden mit strafrechtlichen Problemen mit der Regierungsbildung zu beauftragen – was den Ambitionen des verurteilten PSD-Chefs Liviu Dragnea einen deutlichen Dämpfer versetzte. Letzterem räumte Ex-Premier Victor Ponta am Montag bei einer Wahlveranstaltung in Tulcea nichtsdestotrotz weiterhin gute Chancen ein: Die PSD werde zweifelsfrei den künftigen Regierungschef stellen, dies werde entweder Dragnea, Ex-Umweltministerin Rovana Plumb oder der frühere Europaminister Eugen Teodorovici sein, so Ponta.
Glasklar erweist sich die Lage indes in der PNL und der USR, die beide Dacian Cioloş für eine weitere Amtszeit unterstützen. Und auch die ALDE und PMP haben sich längst festgelegt – in beiden Fällen bezeichnen sich ihre Parteichefs Călin Popescu Tăriceanu bzw. Traian Băsescu als „bestmögliche Option für das Land“.