Bukarest (ADZ) - Die massive Auswanderung hat verheerende Folgen für Rumänien. Laut einem Report der Weltbank seien in den letzten 10 bis 15 Jahren über zwei Millionen Menschen aus Rumänien ausgewandert, was fast 20 Prozent der Arbeitskraft ausmacht. Es sei „weltweit eine der gravierendsten Fachkräfteabwanderungen.“
Da in der Regel auch mehrheitlich junge Leute auswandern, die besser ausgebildet sind als die im Land gebliebenen Menschen, leide die Gesellschaft auch zunehmend an Überalterung. Der Arbeitsmarkt beklage zudem Kompetenzgefälle und Fachkräftedefizite in Schlüsselrollen, verzerrte Lohnforderungen und geringe Realproduktivitätszahlen. Nur knapp 38 Prozent der Jugendlichen seien vom Arbeitsmarkt erfasst, weit unter dem EU-Durchschnitt (58%).
Auch die Perspektive sieht im Weltbankpapier recht düster aus: Die Engpässe auf dem Arbeitsmarkt und die Unstimmigkeiten zwischen Angebot und Nachfrage dürften akuter werden, während die grüne und digitale Wende voranschreiten, wobei der Mangel an angemessenen Kompetenzen bereits vor der Pandemie den Firmen am meisten Kopfschmerzen bereitete und die Anzahl unbesetzter Stellen sich verdoppelte.