Bukarest (ADZ) – Auch in der oppositionellen PDL nehmen die Flügelkämpfe angesichts der baldigen Wahl der neuen Parteileitung und der jüngst erfolgten Präsidentenschelte zu. Nachdem Traian Băsescu moniert hatte, dass die Partei unter ihrer aktuellen Führung auf dem „besten Weg zur politischen Marginalisierung“ sei, meldete sich Interimschef Vasile Blaga am Wochenende zu Wort: Die PDL habe während der Politkrise vom Sommer immerhin „unter dieser Führung die Demokratie in Rumänien“, einschließlich den Präsidenten, „gerettet“; 22 Millionen Rumänen wüssten nun, dass der Staatschef „Frau Udrea“ unterstütze.
Die Herausfordererin konterte prompt: 22 Millionen Rumänen wüssten, dass die USL und ihr „Haussender“ Antena 3 Blaga zum Parteichef küren wollen – es stelle sich daher die Frage „wieso?“ Ex-PDL- und Regierungschef Emil Boc ermahnte die erhitzten Gemüter zu Ruhe: Es bringe nichts, sich „auf den Präsidenten statt auf den politischen Gegner“ einzuschießen – nicht B²sescu sei der „Feind der PDL“. Bisher scheint das Parteiurgestein hauptsächlich Blaga den Rücken zu stärken, während sich jüngere Spitzenpolitiker eher um Udrea scharen.
Der sogenannte Reformerflügel um die Europaabgeordneten Monica Macovei und Cristian Preda vermied bis dato eine Positionierung. Preda mahnte allerdings, dass die Partei „Konsensus“ bezüglich ihrer künftigen Leitung brauche.