Bukarest (ADZ) - Das Zentrale Wahlbüro (BEC) hat am Sonntag die Präsidentschaftsbewerbung des prorussischen rechtsextremen Kandidaten Călin Georgescu abgewiesen. Zehn der insgesamt 14 Mitglieder des Wahlbüros stimmten gegen die Zulassung des 62-Jährigen für das Präsidentenrennen vom Mai: Angesichts des Urteils des Verfassungsgerichts von 6. Dezember über die Annullierung der Präsidentenwahl sei es „unzulässig“, nun jemanden antreten zu lassen, auf dessen Kappe de facto besagte Wahlannullierung gehe, zumal besagter Anwärter auf das höchste Amt im Staat einschließlich gegen seine Pflicht, „die Demokratie zu verteidigen“, verstoßen habe, hieß es in der Begründung des Ständigen Wahlbüros. Georgescu kann gegen den nicht rechtskräftigen Entscheid der Behörde binnen 24 Stunden beim Verfassungsgericht Berufung einlegen. Der abgelehnte ultrarechte Kandidat schrieb daraufhin in einer ersten Reaktion bei der Social Media-Plattform X, Europa sei „in eine Diktatur ausgeartet“, während er „in einer Tyrannei“ lebe. Gegen Georgescus Kandidatur waren über das Wochenende beim Ständigen Wahlbüro mehr als 1200 Einsprüche eingegangen.
Vor dem Sitz des Wahlbüros in der Bukarester Altstadt kam es am späten Sonntagabend zu Gewaltszenen: Einige hundert äußerst aggressive Anhänger Georgescus, viele von ihnen laut anwesenden Reportern Fußball-Rowdies, lieferten sich wiederholte Gerangel mit den Gendarmen und versuchten, den Sitz der Behörde zu stürmen. Die Ordnungshüter wurden mit Flaschen, Pflastersteinen, Böllern, Nebelkerzen und dem Außenmobiliar der Cafés vor Ort beworfen, insgesamt 13 wurden während des Einsatzes verletzt. Die Gendarmen sahen sich zeitweilig genötigt, Tränengas einzusetzen; zahlreiche Randalierer wurden letztlich in Gewahrsam genommen.