Bukarest (ADZ/Mediafax) - Nach Veröffentlichung einer Studie über die hohen Zahlen von in Gebärkliniken zurückgelassenen Kindern äußerte der Präsident der rumänischen Adoptionsbehörde (ORA), Bogdan Panait, schuld sei nicht das System, sondern die Nichtbeachtung der bestehenden Gesetzgebung, die vorsieht, dass das Kind nach einer genau festgelegten Zeitspanne zu entlassen sei.
Derzeit bewerben sich 1100 Familien um 250 zur Adoption anstehende Kinder im Alter von null bis drei Jahren. Leider seien 74 Prozent der zur Adoption freigegebenen Kinder über sechs Jahre und das Interesse an diesen sei gering. Bei einer landesweiten Überprüfung wurden in neun Landkreisen keine verlassenen Kinder in Krankenhäusern festgestellt, in 32 – einschließlich der Hauptstadt – jedoch 240, davon 57,7 Prozent unter drei Monate.
Eine andere Umfrage verrät, 45 Prozent von 516 befragten Adoptiveltern wären mit einer offenen Adoption einverstanden, während sich 16 Prozent gegen den Kontakt des Kindes mit der biologischen Familie aussprechen – vor allem dann, wenn Misshandlungen oder Vernachlässigung durch die leiblichen Eltern erfolgt waren. In Rumänien existiert derzeit nur die geschlossene Adoption.