Das südkoreanische Pyeongchang musste etwas warten, bis ihm die Austragung der olympischen Winterspiele zugesprochen wurde. Das hat sich für die Gastgeber gelohnt, denn die 23. Ausgabe der Winterspiele brachte das, was auch das Motto „Passion. Connected.“ versprach. Leidenschaft fehlte nicht im Kampf um die 102 Medaillensätze, zu denen sich fast 3000 Sportler aus der ganzen Welt angemeldet hatten. Und vernetzt war man weltweit dank moderner Technik, aber auch dank der olympischen Ideale. Die Vorzeichen waren dabei nicht die günstigsten: Russland durfte nicht unter eigener Flagge antreten wegen dem Dopingskandal auf staatlicher Ebene. Dafür beteiligten sich die russischen Sportler unter der Bezeichnung „Olympische Athleten aus Russland“ an den Wettkämpfen und erzielten auch zwei Prestige-Siege: die Männermannschaft im Eishockey nach einem dramatischen Endspiel gegen Deutschland und die erst 15-Jährige Alina Sagitowa im Eiskunstlaufen der Damen.
Dass es zu einem vereinten koreanischen Team kam, hat einen rein symbolischen Charakter, der trotzdem Hoffnung verspricht für eine Annäherung und friedlichen Lösungen in den Disputen mit dem diktatorischen nordkoreanischen Regime. Südkorea hat 13 Milliarden Dollar in diese Spiele investiert (fast vier Mal weniger als Russland für die Spiele in Sotchi 2014) und sich auch sportlich, nicht nur organisatorisch, bewährt: 17 Medaillen, davon 5 goldene, erzielten sie und belegten Platz sieben in dem Medaillenspiegel der Nationen, der von Norwegen, Deutschland und Kanada dominiert wird.
IOC-Chef Thomas Bach sprach von „neuen Horizonten“ für die Winterspiele, die auch in vier Jahren in Asien bleiben, weil Beijing der Gastgeber sein wird. Wenn man bedenkt, dass Tokio in zwei Jahren die Sommerspiele übernimmt und wenn man weiß, dass es immer öfter in Europa, aber auch in den USA Widerstand gibt, wenn es heißt, olympische Spiele zu organisieren, so hat nun die Stunde Asiens im Weltsport geschlagen. Die Winterspiele wurden auf 17 Tage ausgedehnt, neue Disziplinen sind hinzugekommen, vor allem im Bereich Snowboard und Free-Ski. Staffelläufe und Mixed-Disziplinen, Massenstart im Biathlon, Skilanglauf aber auch Eisschnelllauf erweitern den Wettkampfkalender.
In Erinnerung bleiben werden die südkoreanischen Winterspiele auch dank besonderer Geschichten wie der erstmalige Doppelsieg einer Sportlerin in zwei Disziplinen – Ester Ledecka, Tschechien, im alpinen Super-G-Lauf und im Parallel-Riesenslalom im Snowboard, sowie das „Wintermärchen“ des deutschen Eishockey-Männerteams, das als Außenseiter nur noch eine Minute vor dem Olympiasieg trennte.
Die rumänische Beteiligung (28 Sportler) hatte erwartungsgemäß keine Medaillenchancen. Beachtenswert bleibt der 7. Platz der Rodlerin Raluca Strămăturaru (Studentin an der Kronstädter Sportfakultät)– das beste Ergebnis eines rumänischen Sportlers bei olympischen Winterspielen seit 1992.