A1-Verbindung hat neuen Bauausführer

Minister: Südostumgehung ab Ende August befahrbar

Temeswar (ADZ) – Die Temeswarer Straßen- und Brückenbaudirektion hat am Freitag in Anwesenheit von Verkehrsminister Sorin Grindeanu (PSD) den Vertrag zur Fertigstellung der 10 Kilometer langen Verbindungsstraße zwischen der Autobahn A1 und der Nationalstraße 69 mit der Klausenburger Strabag-Tochter ARL unterzeichnet. 56 Millionen Euro sollen die Arbeiten kosten, der neue Bauausführer hat 12 Monate Zeit, um die von der italienischen Firma Todini aufgegebene Baustelle zu begutachten, neue Entwürfe zu erarbeiten und die Arbeiten fertigzustellen, so dass spätestens im August 2025 die vierspurige Straße ihrer Bestimmung übergeben werden kann. Der italienische Baukonzern Todini hatte etwa ein Viertel der Arbeiten durchgeführt, gab jedoch die Baustelle auf und das Verkehrsministerium musste den Vertrag kündigen und das Projekt neu ausschreiben. Mit dieser Verbindungsstraße soll die Stadt Temeswar eine dritte Autobahnausfahrt bekommen, sie beginnt an der Kreuzung der Nationalstraße 69 mit der Kreisstraße 692 (vor Sanktandres/Sânandrei) und mündet in die A1 südwestlich von Bruckenau/Pișchia. Man habe eine seriöse Firma mit den Arbeiten betraut, er mache sich keine Sorgen, sagte der Verkehrsminister.

Grindeanu äußerte sich aus demselben Anlass auch zu anderen wichtigen Straßenbauvorhaben in Westrumänien. So sagte er über die Temeswarer Südostumgehung, die derzeit zu 92 Prozent gebaut ist, dass mit der Inbetriebnahme Ende August zu rechnen ist. Das rumänische Unternehmen UMB müsse noch die Überführungen über die Kreisstraße 592 zwischen Temeswar und Neumoschnitza/Moșnița Nouă sowie über die Nationalstraße 59 zwischen Temeswar und Schag/Șag fertigstellen, ansonsten sei die Straße fast vollständig gebaut. UMB könne die restlichen acht Prozent im August schaffen und werde die Straße ihrer Bestimmung termingerecht übergeben, so wie dies im Vertrag festgehalten sei.

Noch Ende dieser Woche sollen die Instandsetzungsarbeiten an der Nationalstraße 68A zwischen den Ortschaften Margina und Coșevița abgeschlossen werden, kündigte Grindeanu an. Die Strecke wird sehr stark befahren, da zwischen diesen Ortschaften in der A1 eine knapp 10 Kilometer lange Lücke klafft und der Verkehr auf die alte Nationalstraße ausweichen muss. Der Abschnitt wurde 2021 instandgesetzt, doch er hält dem starken Verkehrsaufkommen nicht stand und muss immer wieder repariert werden. Seit Anfang Juli wird an der DN 68A gearbeitet, was zu sehr langen Staus geführt hat. Die gute Nachricht sei jedoch jene, dass das von UMB geleitete Firmenkonsortium bereits an der Schließung der A1-Lücke arbeitet und der Einsatz an Menschen und Material von einer Woche zur anderen gestiegen sei, erklärte der Minister.

Auch könne er mitteilen, dass nun die Machbarkeitsstudie für die Autobahn Temeswar – Morawitza/Moravița fertig sei, man habe auch die Umweltprüfung sowie die geotechnischen Studien abgeschlossen. Die Autobahn habe man in drei Abschnitte eingeteilt, im Herbst werde sein Ministerium die Arbeiten für den ersten und den zweiten Abschnitt (Remetea Mare – Pădureni und Pădureni – Morawitza) ausschreiben. Der Grenzübergang nach Serbien bildet den dritten Abschnitt und man hat ihn vom zweiten Abschnitt deshalb getrennt, weil man mit dem Nachbarland die Frage der Kosten für den Bau der Grenzübergangsstelle noch nicht endgültig geklärt hat. In Belgrad bestünde man darauf, dass Rumänien die Kosten für den Übergang gänzlich übernimmt. Das könne man noch irgendwie akzeptieren, ließ Grindeanu verstehen, doch die vorläufige Schätzung dieser Kosten auf 500 Millionen Euro sei äußerst fraglich. Man habe den Übergang für ein Verkehrsaufkommen geplant, das jenem an der Autobahn-Grenzübergangsstelle Nadlak/Nădlac nach Ungarn gleiche. Das könne Grindeanu nicht begreifen, zwischen Rumänien und Serbien sei doch der Verkehr deutlich geringer als jener von und nach Ungarn. Diese Frage bedürfe also noch einer abschließenden Klärung.