Temeswar – Die gemischte Deutsch-Rumänische Regierungskommission tagt diese Woche in Temeswar. Die 26. Sitzung für die Angelegenheiten der deutschen Minderheit in Rumänien findet am Donnerstag (15. Juni) im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus statt und dient der Erörterung aktueller Anliegen der deutschen Minderheit sowie der gemeinsamen Lösungsfindung. Außerdem wird Bilanz über die bisherigen Maßnahmen gezogen. Laut DFDR-Abgeordneten Ovidiu Ganț stünde nichts Negatives auf der Agenda, bis auf „die ewige Angelegenheit“ der Rückerstattungen von Immobilien an die Evangelische Kirche und Privatpersonen, die schleppend vorankäme. Nach Temeswar, in die Kulturhauptstadt Europas 2023 eingeladen hat das Demokratische Forum der Deutschen aus Rumänien, das durch den Landesvorsitzenden Dr. Paul-Jürgen Porr vertreten sein wird. Leiten werden die Sitzung diesmal zwei Frauen: die Staatssekretärin für Europaangelegenheiten im Rahmen der Rumänischen Außenministeriums, Daniela Gîtman, und die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Natalie Pawlik, MdB. Die Beauftragte koordiniert die Förderung und Unterstützung der deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa sowie den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Die deutsche Delegation wird am Freitag zusammen mit Bürgermeister Dominic Fritz einen kurzen Stadtrundgang unternehmen und dabei auch die deutsche Nikolaus-Lenau-Schule besuchen.
Die Förderung und Unterstützung der deutschen Minderheit in Rumänien (wie auch sonst) erfolgt auf der Grundlage bilateraler Abkommen. Sowohl der rumänische, als auch der deutsche Staat würden dazu beitragen, dass die wichtigen Bereiche, wie Bildung, Soziales, Kultur, Wirtschaft, Medien, Jugend und Vereinstätigkeit, dank der bilateralen Unterstützung gut funktioniert haben und weiterhin funktionieren, so Ganț, der bemerkt, dass trotz Haushaltszwängen in Deutschland man auch in diesem Jahr die Fördergelder für Deutsch unterrichtende Lehrkräfte in Rumänien gefunden und zur Verfügung gestellt habe. Ein großer Teil der bundesdeutschen Fördermaßnahmen wird durch Kulturmittler wie das Institut für Auslandsbeziehungen, das Goethe-Institut, der Deutsche Akademische Austauschdienst und die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen realisiert. Zusätzlich fördern auch die deutschen Auslandsvertretungen Projekte der Verbände und Institutionen der deutschen Minderheiten. Die Förderung trägt dazu bei, das jahrhundertealte kulturelle Erbe der deutschen Minderheiten zu erhalten und auszubauen. Die Deutsch-Rumänische Regierungskommission tagt seit 1992.