Orawitza/Reschitza – Der in der Zwischenkriegszeit als Militärspital für Kriegszeiten und Lungensanatorium gebaute sechsstöckige Gebäudekomplex in 700 Meter Seehöhe, 14 km oberhalb von Orawitza, an der Kreisstraße DN 57B nach Steierdorf und ins Alm²j-Tal, ist so marode, dass der Manager des städtischen Krankenhauses von Orawitza wiederholt öffentlich mit dem Gedanken gespielt hat, es aufzugeben, wenn nicht baldigst vom Staat – oder sonst jemand – mindestens 20 Millionen Euro zu seiner Sanierung bereitgestellt werden.
Dieser Tage hat das Management des städtischen Krankenhauses Orawitza neuerlich einen Vorstoß unternommen. Der Direktion für Öffentliche Gesundheit Karasch-Severin sowie dem Gesundheitsministerium ist ein Aide-Memoire zugesandt worden, in welchem einmal mehr auf „die prekäre Lage der Außenabteilung des städtischen Krankenhauses Orawitza“ hingewiesen und Hilfe gefordert wird. Dort funktionieren gegenwärtig mit 140 Betten zwei Abteilungen, für chronische innere Krankheiten und die „traditionelle“ TBC-Abteilung, bzw. für Pneumophthysiologie. Seit im Spätwinter 2014 ein Sturmwind dort einen Teil des Gebäudes abdeckte, kann es, wegen undichtem Dach, nur noch teilweise genutzt werden. „Große Teile des Verputzes fallen laufend ab und wer sich in der Nähe aufhält – Patienten, Personal oder Besucher -, setzt sich akutester Gefahr aus“, heißt es im Bericht, den der Verwaltungsrat des Krankenhauses unterzeichnet.
Das Krankenhaus von Orawitza gehört unter die letzten im Land, die von CONAS noch nicht offiziell akkreditiert sind – und dies hauptsächlich wegen Marila. „Um die Außenabteilung Marila auf die Standards zu bringen, die von der Ministerialorder 914/2006 vorgezeichnet sind, bräuchte es 20-22 Millionen Euro für dessen Sanierung“, rechnet der Bericht des Verwaltungsrats des städtischen Krankenhauses Orawitza vor. Ende Juni hatte dieser beschlossen, dass die einzige praktizierbare Lösung ein Umsiedeln der beiden Krankenhausabteilungen in die Stadt, in ein verfügbares Gebäude in unmittelbarer Nähe des bestehenden Krankenhauses sei. Dazu fordert man mit dem Schreiben die Zustimmung der beiden Institutionen. Der Umzug soll bis am 31. Oktober 2015 abgeschlossen werden.
Als Nicolae Drăgan, der meist laut polternde Kreischef von Karasch-Severin des Nationalen Gewerkschaftsblocks BNS von der Aide-Memoire erfuhr, reagierte er sofort: „Seit undenkbaren Zeiten bitte ich die alle, etwas zu unternehmen“, sagte Drăgan, „denn Marila ist für mich wie ein Kind. Dieses Krankenhaus kann binnen höchstens zwei Monaten auf Schwimmlinie gebracht werden und unser Gewerkschaftspräsident, Dumitru Costin, hatte diesbezüglich bereits ein Gespräch mit den administrativen und gesundheitlichen Verantwortungsträgern vor Ort. Wir könnten uns kurzfristig implizieren, aber erst mal müssen alle an einen Tisch: das Rathaus Orawitza, die Gesundheitsdirektion DSP, der Manager des Krankenhauses. Einzige Bedingung: es muss zugesichert und nachgewiesen werden, dass das Krankenhaus nach einer Sanierung, getragen werden kann, im Vollbetrieb. Und zwar als Nationales Lungensanatorium, als das es ursprünglich konzipiert war. Dabei sollte nicht vergessen werden: TBC ist in Rumänien in aggressivem Vormarsch.“
Als Beispiel einer erfolgreichen Partnerschaft des BNS gab Drăgan die Sanierung und den Betrieb der 400 Hektar großen Treibhäuser in der Nähe des Schwerwasserwerks von Drobeta Turnu-Severin an, deren Sanierung mit Hilfe von BNS geschah, sowie die Finanzierungsmodelle, mit denen das Reschitzaer Kreiskrankenhaus sich allmählich zu einem modern ausgestatteten Krankenhaus gewandelt hat.