Schäßburg - Den vom Europarat vergebenen Europapreis der Städte hat Schäßburg/Sighişoara heuer Chancen zu gewinnen. Der alljährliche Preisträger wird vom Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft und Gebietskörperschaften der Parlamentarischen Versammlung ausgewählt.
Von diesem traf im Rathaus der Kokelstadt die Mitteilung ein, dass Schäßburg als einzige Stadt aus Rumänien in der Endausscheidung steht. Geschafft hat es die Kokelstadt zum zweiten Mal in das Finale, in dem es heuer zusammen mit zwei Städten aus Deutschland und je einer aus Italien und Polen steht. Im vorigen Jahr hatte Schäßburg Platz 2 belegt, hinter Landerneau (Frankreich) und Hunfeld (Deutschland), die im Tandem angetreten waren. Die Entscheidung über den diesjägrigen Europapreis-Gewinner fällt die Parlamentarische Versammlung des Europarats auf ihrer in Straßburg stattfindenden Plenarversammlung in diesem Frühjahr.
Dieser Europapreis wurde 1955 vom Ministerkomitee des Europarates gestiftet. Vergeben wird er an Städte und Gemeinden, die Erfahrungen durch Städtepartnerschaften mit ausländischen Gemeinden gesammelt haben und zwar in vier Auszeichnungsstufen: das Europadiplom, die Ehrenfahne, die Ehrenplakette und der eigentliche Europapreis. Schäßburg hat die drei ersten Stufen in den vergangenen Jahren bereits erhalten. Der Europapreis, die höchste Auszeichnung, wird an eine oder mehrere Gemeinden verliehen, die nach Auffassung des Ausschusses hervorragende Leistungen für die Verbreitung des europäischen Einigungsgedankens erbracht haben. Der Europapreis besteht aus einem Wanderpreis, d.h. einer Bronzemedaille mit allegorischen Motiven und lateinischer Inschrift, die für ein Jahr in der ausgezeichneten Stadt bleibt und dann an die im darauf folgenden Jahr für den Europapreis auserwählte Stadt übergeht, einer Ehrenurkunde und einem Geldbetrag für eine Reise innerhalb Europas für einen oder mehrere Jugendliche der ausgezeichneten Gemeinde. Den Europapreis erhielten bisher über 65 Städte. Die erste Ortschaft war 1955 Coventry in Großbritannien, zu den Preisträgern gehören u.a. Torino, Bordeaux oder Ankara. 1984 schlossen sich alle Städte, die mit dem Europapreis ausgezeichnet wurden, zu einer „Arbeitsgemeinschaft der Europapreisträgerstädte” zusammen, deren Vertreter sich mindestens einmal jährlich treffen.