Reschitza - Montag sickerte aus (frustrierten) PNL-Kreisen des Banater Berglands durch, wer die Kandidaten der PNL Karasch-Severin für hohe Regierungsämter sind und wie die „Auswahl“ vor sich geht. Neben Adrian Ungur, dem ehemaligen Karansebescher City-Manager (und einer der Protegées des PNL-Kreisvorsitzenden und Ex-Innenministers Ion Marcel Vela), der für das Entwicklungsministerium als „gesetzt“ gilt und dort sogar vom Unterstaatssekretär zum Staatssekretär hochsteigen soll, ist dies ein gewisser Claudiu Dolot, der Sohn eines im Kommunismus systemkonformen Journalisten, der nach der Wende zeitweilig die (inzwischen eingegangene) Entwicklungsagentur Karasch-Severin leitete, aber auch eine Bankfiliale (gegenwärtig ist er der Chef der BCR-Filiale Karasch-Severin) und der als Chef (im Rang eines Staatssekretärs) der Nationalen Autorität für Verbraucherschutz nominiert wurde.
Andrei Ungur war schon in der Regierung Ludovic Orbans Unterstaatssekretär (wohin er vom damaligen Innenminister Vela gehievt wurde) und genießt in der PNL Karasch-Severin für sein Wirken im Entwicklungsministerium einen guten Ruf (jüngst lobte ihn der Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa, dass Ungur „nicht vergessen“ habe, „woher er kommt“…). Dolot war zu Zeiten von Sorin Frunzăverde (der ihn, mit einigem Vorbehalt, förderte) der PDL beigetreten, wechselte dann mit der ganzen Partei per Fusion zur PNL. Beide, Ungur und Dolot, müssen noch vom Ständigen Nationalen Büro der PNL bestätigt werden.
Die weiteren Vorschläge für hohe Posten in den Ministerien sind eine weitere Pupille von Ion Marcel Vela, die gescheiterte PNL-Bürgermeisterkandidatin von Karansebesch, Andra Pleșa (augenblicklich in der Opposition befindliche PNL-Franktionsführerin im Stadtrat Karansebesch), für die der Posten der Vizepräsidentin der Nationalen Agentur für Geschützte Areale vorgesehen ist; eine andere gescheiterte PNL-Bürgermeisterkandidatin und Favoritin von Vela, Magda Lungu aus Ferdinandsberg/O]elu Ro{u und einer, der schon öfter über die PNL höhere Ämter in Ministerien belegte (er war auch schon Staatssekretär im Entwicklungsministerium und ist jetzt Unterstaatsse-kretär), Horia Irimia, sind für hochrangige Posten in diversen Ministerien vorgesehen. Irimia ist ein Volkswirt, der bisher wiederholt bewiesen hat, dass er gut in den höheren Sphären der Verwaltung zurechtkommt, zumal er auch ein exzellenter Mathematiker ist.
Den Vorgang der Postenbesetzung beschrieb die Gewährsperson aus den höheren PNL-Kreisen folgendermaßen: es gibt eine Hierarchie innerhalb der PNL aufgrund der Wahlergebnisse. Karasch-Severin rangiert so auf Platz 8. Demzufolge „gebühren“ dem Banater Bergland zwei Staatsse-kretärsposten und zwei bis drei hohe Posten in den Ministerien. Dann komme es zu einer Art „Ausschreibung“: Posten soundso im Ministerium soundso steht zur Verfügung. Als erste darf die PNL, bei Interesse, zugreifen, weil sie bei den Wahlen im Dezember die meisten Stimmen unter den Koalitionsparteien ergattert hat. Passt sie, darf die USR/PLUS zugreifen, als „zweitstärkste Partei der Koalition“. Hat auch sie kein Interesse, darf Juniorpartner UDMR, der Ungarnverband und Mehrheitsbeschaffer, den Posten besetzen…