Der Justizpark wird umgestaltet

Englischer Rasen und freier Zugang

Das Mahnmal für die Bărăgan-Verschleppten im Temeswarer Justizpark Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Der Justizpark, einer der kleineren aber zentral gelegenen Temeswarer Stadtparks, soll nun von der Kommunalverwaltung mittels EU-Geldern saniert und umgestaltet werden. Der Park mit seinen 26.000 Quadratmetern gehört sicherlich zu dem wertvollsten grünen Erbe der Stadt der Rosen und Parks, er reiht sich nahtlos in das Ensemble der Parks am nördlichen Begaufer (Zentralpark, Park der Kathedrale, Rosenpark, Kinderpark) ein. Sein Name stammt aus der kommunistischen Epoche, als er auch Park des Stadtrats genannt wurde. Zum Glück konnten die Pläne der damaligen Machthaber, in seiner Mitte einen protzigen Justizpalast zu errichten, was wahrscheinlich auch ein Ende des Parks bedeutet hätte, bis 1989 nicht durchgeführt werden. Das Projekt geht auf ein älteres Vorhaben der Ciuhandu-Stadtverwaltung von 2012 zurück, als man den Justizpark gemeinsam mit dem am südlichen Begaufer liegenden Alpinet-Park modernisieren wollte.

Laut Vizebürgermeister Dan Diaconu hofft man auf eine EU-Finanzierung von zirka 500.000 Euro, der Finanzierungsvertrag soll in Kürze unterzeichnet werden. Das Projekt sieht erstens eine komplexe Sanierung vor. Das alte, wertvolle Baumgut soll beibehalten, aber auch neue Bäumchen sollen angepflanzt und vor allem zahlreiche Blumenbeete angelegt  werden. Der Park, obwohl in nächster Nähe des Rathauses, war leider in den letzten Jahren aus diversen Gründen vernachlässigt worden: Rasen und Blumenbeete sehen ungepflegt, wie sich selbst überlassen aus, die Alleen, Bänke sind total verrottet und teilweise zerstört.

Gemäß dem Projekt wird der Park nun einen „englischen Rasen“, bunte Blumeninseln, neue Bänke und Papierkörbe, ein modernes Bewässerungs- und ein Öko-Beleuchtungssystem erhalten.
Ein Novum: Die massive während der kommunistischen Epoche angelegte Umzäunung soll abgerissen werden, sodass die Besucher freien Zugang erhalten werden. Die Umgestaltung dieses Parks soll letztlich auch das in der Parkmitte stehende Denkmal ins Blickfeld rücken: Das Monument, eine geschweißte Metallstruktur des Temeswarer Architekten Sorin Gavra, wurde 1996 eingeweiht. Es wurde vom Verein der ehemaligen Bărăgan-Deportierten 1951-1956 als Mahnmal zum Anlass des45 Jahrestages seit der Bărăgan-Verschleppung errichtet.
Die Arbeiten könnten schon bis Jahresende abgeschlossen werden.

Dieses Projekt gehört zu einer Reihe von Plänen zur Sanierung, Modernisierung oder Neueinrichtung von Parks in der Begastadt, die, laut der Stadtverwaltung, im Jahr 2015 angegangen werden. Je ein neuer Park soll im Stadtviertel an der Lippaer Straße und inmitten des Zentralparks (skate- park) entstehen. Vor Kurzem hat man die Umgestaltung des flächenmäßig größten Stadtparks, des „Wäldchens“ (Pădurice), im Süden, im Giroker Stadtviertel gestartet. Die gleichen Sanierungspläne wie für den Justizpark gibt es auch für den kleinen Alpinet-Park im Stadtzentrum, am südlichen Begaufer. Ökologisch umgestaltet werden soll der Lămâiţei-Teich im Randviertel Freidorf, am Rande soll auch ein neuer Park angelegt werden.  Weitere Modernisierungspläne, deren Verwirklichung im Laufe dieses Jahres jedoch von den Haushaltsmitteln abhängen wird, gibt es auch für den Zentralpark und den Bürgerpark.