Ferdinandsberg – Nach 19 Monaten wurde Iancu Simion-„Simi”, Ex-Bürgermeister von Glimboca und Ferdinandsberg/O]elu-Roşu, Ex-Staatssekretär im Verteidigungsministerium (unter Minister Sorin Frunzăverde – zu Zeiten der Regierung Emil Boc) und Ex-PDL-Generalsekretär im Verwaltungskreis Karasch-Severin, bedingt freigelassen. Der „Kaiser des Bistratals”, wie er sich gern nennen hörte, wurde einen Tag vor der Hochzeit seiner Tochter unter Auflagen aus dem Gefängnis in der Temeswarer Popa-Şapcă-Straße freigelassen.
Iancu Simion wurde im Mai 2012 verhaftet wegen der Mauschelei mit EU-Landwirtschaftssubventionen, deren Hauptverantwortlicher der damalige Chef der EU-Zahlstelle APIA war, Romică Anculia (PDL), und in den ein halbes Dutzend Bürgermeister des Banater Berglands verwickelt waren, die für die Hutweiden ihrer Ortschaften durch Fälschung hohe Eurosummen einstrichen. Anculia sitzt eine sechsjährige Haftstrafe ab, „Simi” wurde ursprünglich vom Kreisgericht in Arad zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, ein Urteil, das aufgrund seiner Berufung vom Regionalen Berufungsgericht in Temeswar auf drei Jahre verringert wurde, von denen er dann 19 Monate abgesessen hat. Beibehalten wurde das gerichtliche Verbot, binnen vier Jahren öffentliche Ämter zu belegen oder durch Wahl zu besetzen. Die anderen implizierten Bürgermeister wurden zu Haftstrafen zwischen zweieinhalb und vier Jahren verurteilt. Sie und Anculia sitzen weiterhin im Gefängnis.
Anfang Juli 2016 hatte Iancu Simion vor dem Gericht in Temeswar um Strafmilderung angesucht und um Freilassung unter Auflagen, was das Gericht akzeptierte. Auch der Einspruch der Staatsanwaltschaft wurde abgewiesen, so dass „Simi” nun frei ist, sich allerdings regelmäßig bei der Polizei melden muss.
Die Medien des Banater Berglands lästerten prompt, die „Untertanen” des „Kaisers des Bistratals” hätten sich noch nicht bei ihm gemeldet. Trotzdem habe er auf der Hochzeit seiner Tochter ausgiebig gefeiert und seine außergewöhnliche Standfestigkeit beim Zuikatrinken bewiesen. Auch habe er im Gefängnis nichts von seiner Geschicklichkeit im Banater Volkstanz eingebüßt.