Hermannstadt - Zur Preview des Dokumentarfilms „Deutsche gegen Devisen – Ein Geschäft im Kalten Krieg“ laden der MDR, die Bundesstiftung für Aufarbeitung der SED-Diktatur und die Deutsche Gesellschaft e.V. für Mittwoch, den 8. Januar 2014, 18 Uhr in den Veranstaltungssaal der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Kronenstr. 5, 10117 Berlin-Mitte) ein. Der Streifen wird am 13. Januar, um 23.30 Uhr in der ARD ausgestrahlt und am Freitag, dem 17. Januar, um 21.02 Uhr auf dem Sender Tagesschau24 wiederholt. Der Film wurde in der Regie des aus Temeswar/Timişoara stammenden und in Deutschland lebenden Filmemachers Răzvan Georgescu gedreht, Kameramann war der bekannte rumänische Filmemacher Alexandru Solomon.
Im Anschluss an die Voraufführung findet eine Diskussion in der Moderation von Dr. Katja Wildermuth, Redaktionsleiterin Geschichte und Gesellschaft beim MDR Fernsehen statt, an der neben dem Autor der Fernseh-Dokumentation Dr. Heinz-Günther Hüsch, zwischen 1968 bis 1989 Deutschlands Verhandlungsführer in der „Geheimsache Kanal“, d. h. dem Freikauf der Rumäniendeutschen, und der Schriftsteller und Filmautor Helmuth Frauendorfer als Zeitzeuge teilnehmen werden. Die „Geheimsache Kanal“, die „vertrauliche Vereinbarung“ zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem kommunistischen Rumänien, kostete die Bundesrepublik Milliardenbeträge, ermöglichte jedoch rund 250.000 Rumäniendeutschen die Ausreise – gegen Kopfgeldzahlungen.
Selbst im Bonner Innenministerium waren nur wenige über die Operation informiert. Alleiniger Verhandlungsführer im Auftrag der Bundesregierung war der Neussener Anwalt Dr. Heinz-Günther Hüsch. Zwischen 1968 und 1989 traf er sich mehrere hundert Male mit Repräsentanten der Securitate. 25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs öffnete er für die Dokumentation seine Archive und hilft, ein weitgehend unbekanntes Kapitel des Kalten Krieges zu rekonstruieren. Im Film kommen degleichen politisch Verantwortliche von damals ebenso zu Wort wie zahlreiche Rumäniendeutsche, die die Umstände ihrer Ausreise und die Geschichte ihrer Familien erzählen.