„Die Fähre wird wieder fahren“

Ein Administrator, zwei Kapitäne, zwei Matrosen und Wächter werden wieder angestellt

Neumoldowa/Reschitza - Irgendwie haben die Kulissengespräche innerhalb der PSD gewirkt: Toni Novăcescu, der designierte Chef des künftigen kreiseigenen Unternehmens CarașServ, hat laut Mundfunk von Reschitza seine Papiere für den Transfer im Dienstinteresse eingereicht. Und „Freitag oder Montag“, so im Originalton der Initiator des Projekts in seiner jetzigen Form, PSD-Kreisratsmitglied Ioan Crina, gleichzeitig Vorstand im Selbstvorschlag des Verwaltungsrats des entstehenden Unternehmens, sollen auch die Gründungspapiere der Firma beim Handelsregister in Temeswar eingereicht werden – „denn der Landeskreis Karasch-Severin hat keinen Registrator des Handelsregisters mehr“.

Crina versichert jedem, der danach fragt, dass „große Anstrengungen unternommen werden“, um die Donaufähre „Baziaș IV“ nicht zu lange stillgelegt zu lassen. Sie ist es seit dem 12. August. „Irgendwann in der zweiten Septemberhälfte“ möchte Crina die Fähre wieder in Betrieb sehen. Ob das nach dem Wunsch des Oppositionsführers im Kreisrat laufen wird, daran darf leise gezweifelt werden, denn allzu wenig ist bisher in Richtung einer Wiederaufnahme des regelmäßigen Verkehrs geschehen. Außer den beiden – auch noch nicht wirklich konkretisierten – obenerwähnten Schritten praktisch nämlich: nichts.

Fakt ist, dass der designierte Chef von CarașServ zugesagt hatte, jene Firma zu übernehmen, die der Kreisratspräses Romeo Dunca angedacht hatte, und wo der Fährbetrieb praktisch eine Nebensache sein sollte, die wegen chronischer Rentabilitätslosigkeit aus den Überschüssen finanziert werden sollte, die die anderen Beschäftigungen des Dienstleisters erwirtschaften sollten. Dass er dann zugesagt hat, auch das verlustprädestinierte Fährwesen an der Donau in nuce zu übernehmen, scheint auf Versprechen des PSD-Spitzenmanns Crina zurückzugehen, der nur Dauersubventionen vom Kreisrat versprochen haben kann.

Immerhin will man jetzt, aber nach Registrierung der Firma, mit dem Kreisrat einen Komodatvertrag betreffs der Fähre abschließen und damit die Begleichung der regelmäßig fälligen Lizenzgebühren schon mal dem Kreisrat überlassen. Dass es mit dem Kreisrat „schwer läuft, wenn es um Geld geht“, weiß Crina, wie jeder andere. Und auch der Kreisratsvorsitzende Dunca hat nie ein Hehl daraus gemacht. Also steht auch das Grundkapital von 500.000 Lei noch irgendwie in den Sternen (trotzdem: vorher muss es erst mal die Firma mit einem Konto, nicht nur als Kreisratsbeschluss, geben…).

Crina ist zuversichtlich: „Ich habe Gespräche geführt mit allen, mit denen es nötig war. Jetzt muss alles schnell folgen, was nötig ist. Dann müssen wir die neue Autorisierung des Schiffsverkehrs von der Schifffahrtsbehörde erhalten. Mit dem künftigen Personal habe ich gesprochen, es also bereits gefunden. Ich überlege, ob wir die obligaten Wächter anstellen, oder ob das die Matrosen übernehmen sollen. Ein Kostenfaktor. Leider musste ich feststellen: wenn wir Unfähige haben, die uns führen, haben die nie ein Interesse gehabt, unter sich, als Untergebene, besser Befähigte anzustellen, Untergebene dürfen nicht besser sein.“ Eine Nachfrage nach Konkretisierung von letzter Aussage überhörte Ioan Crina.

Bezüglich des Interesses für den Fährverkehr zeigt Crina öffentlich keinerlei Sorgen: „Wenn korrekt Werbung gemacht wird, wenn es einen Fahrplan gibt und dieser auch eingehalten wird, und wenn die Transportkosten stimmen, kann ich kaum glauben, dass es nicht genügend Kunden für den Fährverkehr gäbe. Ich werde eine Studie zu den Preisen in Auftrag geben. Und dann muss noch die Aktivitätsbreite der Fähre erweitert werden: warum mit ihr keine Minikreuzfahrten auf dem Donau-stausee Eisernes Tor I, zur Donauinsel Ostrov mit ihren wilden Pferden und fischreichen Teichen? Warum keine Hochzeit auf der Donaufähre – und a propos: warum hat die Fähre kein Restaurant? Ideen gibt eine Menge und Novăcescu hat mir versprochen, sich einiges Weitere einfallen zu lassen…“