Die Großinvestition der Schweizer „Globernica“ wird konkreter

Reschitza - Tillman Butz, der (Mit-)Besitzer des Schweizer Unternehmens „Globernica“, weilte diese Woche in Karansebesch und sah sich die 12,5 Hektar große Fläche an, wo der Schweizer Hersteller von Holzpellets und Betreiber von Heizzentralen, die mit alternativen Brennstoffen betrieben werden, sein Werk hinstellen will. Er verließ Karansebesch mit dem Versprechen, am 15. Februar wiederzukommen, um mit der Stadt den Kaufvertrag für das Grundstück zu unterzeichnen. Butz war in Begleitung mehrerer Entwurfsingenieure angereist, die mit der Ausarbeitung des Projekts beauftragt sind.

Bürgermeister Ion Marcel Vela erklärte den Medien, dass Tillman Butz mit den Juristen des Karansebescher Rathauses die Vertragsklauseln im Detail ausgehandelt habe. In den kommenden Tagen werde in der Schweiz mit den Mitinhabern von „Globernica“ dieser Vertrag noch einmal besprochen – zu dem es jetzt einen „gemeinsamen Nenner“ mit dem Rathaus Karansebesch gibt – und am 15. Februar wird dann der Kaufvertrag des Grundstücks im Karansebescher Rathaus unterzeichnet.

Tillman Butz habe seinen Arbeitsbesuch in Karansebesch auch genutzt, um mit der Hafenverwaltung von Drobeta-Turnu Severin die Details für den Bau eines eigenen großen Lagerhauses für die Pellets zu besprechen. Denn die Globernica-Erzeugnisse aus Karansebesch sollen über die Donau nach Mittel- und Westeuropa und nicht zuletzt auch in die Schweiz verschifft werden, weil das Verhältnis zwischen Volumen, Gewicht und Preis dieser Pellets nur einen Schiffstransport rentabel scheinen lässt.

Ebenfalls bezüglich der Lösung von Transportfragen führte Tillman Butz auch Gespräche mit der Eisenbahnregionale Temeswar und deren Filiale von Karansebesch wegen des Baus eines Nebengleises der Bahnlinie Karansebesch-Ferdinandsberg-Băuţar, das direkt aufs Gelände des künftigen Werks führen soll, das sich nördlich von Karansebesch in Richtung des Eisernen Tors Siebenbürgens befindet. Die Pellets sollen nach bewährter Schweizer Tradition per Eisenbahn nach Drobeta-Turnu Severin transportiert werden. Auf dem Werkgelände sollen die Pelletssäcke per Förderbändern direkt in die Eisenbahnwaggons verladen werden.

Bürgermeister Vela: „Diese 40-Millionen-Euro-Investition ist in unseren Augen für Karansebesch vielfach wichtig: als Signal für andere rumänische und ausländische Investoren, als Schaffung zahlreicher neuer Arbeitsplätze und implizite als zusätzliche Einkommensressource der Stadt, als Zeichen, dass man mit dieser Kommunalverwaltung effektiv und zielführend zusammenarbeiten kann.“ Auf den Blogs des Südbanats, die sich mit dieser Nachricht beschäftigen, herrscht als Tenor „Schande für Reschitza“ vor, weil „Frunză“ (das von den Bloggern verwendete Kürzel für den Kreisratspräsidenten Sorin Frunzăverde) „und Konsorten“ „die Höhe der Schmiergelder so hoch getrieben haben, dass sie damit jeden potenziellen Investor abschrecken“. Das sei „der wahre Grund“, weswegen keine Investoren nach Reschitza kommen, das „sogar schon von Orawitza übertroffen“ worden sei.