Hermannstadt (ADZ) – Für ihre Magisterarbeit hatte Michaela Nowotnick einst die Kontakte von deutschen Autoren zu siebenbürgischen Literatur- und Kulturzeitschriften untersucht. Als sie in den Beständen des Hermannstädter Nationalarchivs forschte und im Zuge dessen auch oft die Bibliothek des Teutsch-Hauses nutzte, trat der damalige Leiter des Hauses, Dr. Wolfram Theilemann, an sie heran und fragte, ob sie sich vorstellen könne, den Vorlass Eginald Schlattners in das Zentralarchiv der Evangelischen Kirche A. B. einzubringen und vor Ort zu bearbeiten. Heute ist Michaela Nowotnick promovierte Literaturwissenschaftlerin mit Schwerpunkten auf Literatur in totalitären Systemen und rumäniendeutscher Literatur.
Am Freitag, den 2. September 2016, stellt Dr. Michaela Nowotnick ihr Buch „Die Unentrinnbarkeit der Biographie. Eginald Schlattners Roman ‘Rote Handschuhe’ als Fallstudie zur rumäniendeutschen Literatur“ vor. Die kürzlich im Böhlau-Verlag in der Reihe Studia Transylvanica erschienene Studie ist die Buchausgabe ihrer Dissertation, die an der Humboldt-Universität zu Berlin angenommen wurde. Der als Fallbeispiel behandelte Roman „Rote Handschuhe“ von Eginald Schlattner war 2001 erschienen und löste eine anhaltende Kontroverse aus. In ihrer Studie untersucht Nowotnick das Spannungsfeld von Autobiographie und fiktionalem Schreiben sowie die Faktoren, die unter den Bedingungen einer Diktatur Biographien geprägt haben. Die Buchvorstellung findet am 2. September im Erasmus Büchercafé statt und beginnt um 18 Uhr.