Donauanrainer ohne Berufstaucher

Karasch-Severin steht wieder einmal einmalig da in der Region

Reschitza – Seit mehreren Jahren kommt in Reschitza immer wieder die Frage aufs Tapet, wann denn einige der Mitarbeiter des Katastrophenschutzes ISU Semenic zu Berufstauchern ausgebildet werden, zumal man einerseits zunehmend unter Überschwemmungen leidet, andrerseits die meisten Stauseen in seinem Verantwortungsgebiet hat und drittens an die Donau grenzt. Die Antwort steht aus.
Trotzdem wurde der Katastrophenschutz des Banater Berglands mit einem Sonderfahrzeug für den Transport von Tauchern und deren Ausrüstung ausgestattet – das nun herumsteht – aber bislang hat sich niemand gefunden, der die Kosten eines Lehrgangs für Berufstaucher – 3000 Euro pro Kopf – zu begleichen bereit ist.

Einzig befugter Organisator eines solchen Lehrgangs ist das Ministerium für Nationale Verteidigung durch den Marinestützpunkt Konstanza. Das Ansuchen des Generalinspektorats für Katastrophenschutz IGSU wegen des Ankaufs einer mobilen Druckkammer, um die Taucherlehrgänge landesweit streuen zu können, ist bislang nicht genehmigt worden.

Oberst Costel Burciu, der stellvertretende Leiter des Katastrophenschutzes Karasch-Severin, setzt große Hoffnungen auf diesen Ankauf. Denn dann könnte das Minimum von drei Berufstauchern (das Maximum für ein Taucherteam liegt bei fünf Berufstauchern) leichter realisiert werden. Zudem müsste das Zugangsprozedere zu den Taucherlehrgängen vereinfacht werden.

„Da handelt es sich nicht nur um umständliche physische Belastungsproben, die ein Kandidat zu bestehen hat,sondern auch um komplizierte medizinische Tests“, erklärt Oberst Burciu. „Und selbst wenn der Kandidat kerngesund ist, muss er weitere ganz hoch angesetzte physische Belastungsproben bestehen. Das ist einer der Gründe, weshalb wir im Ernstfall leider immer wieder an die Taucherkollegen aus Temesch, Arad, Mehedinţi und Hunedoara appellieren müssen. Denn im Verantwortungsgebiet des Katastrophenschutzes des Banater Berglands gibt es sechs Flüsse (Temesch, Bersau, Karasch, Nera, Cerna und die Donau) und 14 Stauseen (Franzdorf, Sekul, Drei Wässer, Grebla, Breazova, den jeweils Großen und Kleinen See von Dognatschka und von Orawitza, Buhui, Mărghitaş, Poiana Mărului, Zerveşti und Rusca) und überall auf diesen Gewässern kann jederzeit Unangenehmes passieren, das unser Eingreifen erfordert.“

Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass vor der Hafeneinfahrt von Neumoldowa an der Donau ein Schlepper mit zehntausenden Tonnen Düngemitteln auf Grund liegt. Seit fast zwei Jahren hat niemand das Geld aufgebracht, um ein Taucherteam zu bezahlen, das beim Heben des Schleppers und seiner potenziell gefährlichen Ladung eingesetzt werden könnte. Auch die Versicherung nicht, die die Reederei an der Unteren Donau, welcher der Schlepper gehört, vorschiebt, wenn es um Verantwortung geht.