Neumoldowa/Orschowa – Nachdem den ganzen Winter 2014-15 über Verkehrsbeschränkungen auf der Nationalstraße DN 57 zeitweilig gegolten haben, hat die Leitung des Nationalen Gesellschaft für Autobahnen und Nationalstraßen (CNADNR SA) vergangener Woche entschieden, die Donaustraße zwischen Neumoldowa/Moldova Nouă und Orschowa/Orşova bei km 65+600, zwischen Berzasca und Sviniţa, linksseitig zu sperren. Die Straße ist hier auf ungefähr 60 Metern ohnehin nicht befahrbar, weil ein Felssturz sie schon seit November blockiert und CNADNR bisher nicht im Stande war, die nötigen schweren Gerätschaften herzubringen und die Genehmigungen einzuholen, um die Straße zu räumen.
In einem Kommuniqué von CNADNR heißt es, „als Folge eines Felssturzes auf die Fahrbahn muss die Nationalstraße DN 57 beim km 65+600 zwischen den Ortschaften Svini]a und Berzasca für den Fahrzeugverkehr zeitweilig gesperrt werden.” Infolge des regenreichen Winters und dem Wechsel von Gefrieren und Auftauen habe es eigentlich hier einen kleinen Erdrutsch gegeben, der Felsblöcke mit einem Volumen zwischen 5 und 50 Kubikmetern auf die Fahrbahn gestürzt hat. Ursprünglich habe man gehofft, das Problem kurzfristig lösen zu können – Felsstürze an der DN 57 sind nichts Besonderes, vor allem, seit die Straße nach der Wende umgebaut wurde und zahlreiche Kurven durch Wegsprengen von Felsspornen begradigt wurden (ohne allerdings die Felswände verlässlich zu verfestigen) – „doch die Dinge sind viel komplizierter”, meint die Straßenbau- und Instandhaltungsgesellschaft.
„Die Überprüfung des Geländes, wo der Felssturz stattgefunden hat, durch die Arbeiter der Sektion für Nationalstraßen SDN Orschowa hat ergeben, dass die Felswand, von der sich das Geröll gelöst hat, auf einer Länge von 50-60 Metern immer noch aktiv ist”, vermeldet CNADNR, „so dass die reelle Gefahr besteht, das weitere Felsblöcke sich hier lösen und Menschenleben gefährden, die hier als Verkehrsteilnehmer vorbeimüssen.”
Das eigentliche Hauptproblem ist, dass diese Stelle des Felssturzes genau an der Kreisgrenze zwischen Karasch-Severin und Mehedin]i liegt und also auch an der Grenze der Forst-Verwaltungsgebiete von Romsilva Karasch-Severin und Mehedin]i, aber auch der Regionaldirektionen für Straßen- und Brückenbau (DRDP) Temeswar/Timişoara und Drobeta-Turnu Severin. Laut CNADNR fällt die Aufgabe der Entfernung der Felsbrocken DRDP Temeswar zu. Dazu muss aber seitens der beiden Forstverwaltungen Romsilva auch je eine Genehmigung für das Wegsprengen eines Teils des bewaldeten Hügelrückens vorliegen, von dem sich die Felsbrocken lösen und der nach der Feldbegehung als „noch aktiv” bezeichnet wurde.
„Deshalb bleibt die Nationalstraße DN 57, zwischen Svini]a und Berzasca, gesperrt, bis optimale Verkehrsbedingungen gesichert werden können”, schreibt CNADNR. Fahrer, die von Neumoldowa oder Orschowa (die Entfernung zwischen den beiden Donaustädtchen beträgt rund 110 km) aus in eine der Ortschaften donauab- oder –aufwärts gelangen möchten, müssen deshalb einen etwa 150 km längeren Umweg auf der Trasse DN 57 Orschowa – DN 6 / E 70 Iablaniţa – DN 57 B Orawitza/Oraviţa - DN 57 Neumoldowa nutzen und damit das gesamte Semenik-Massiv, das Kernstück des Banater Berglands, umfahren.
An dieser Stelle sollte daran erinnert werden, dass Regional- und Landespolitiker seit Aufhebung des Sperrgebiets im Donauengpass – also seit der Wende – immer in Wahlkampfzeiten mit der Idee hausieren gehen, die Verbindung zwischen Belgrad und Bukarest über die Donaustraße am rumänischen Ufer um „etwa 300 km zu verkürzen”, indem bei Socol/Sokolarac - Weißkirchen/Bela Crkva eine neue Donaubrücke gebaut wird und der Fernverkehr aus dem westlichen Balkan teilweise auch über die DN 57 abgewickelt werden soll. Letztendlich war das der Anstoß für die Begradigungs- und Verbreiterungsarbeiten an der DN 57, die vor rund 20 Jahren gestartet sind (und die bis heute nicht ganz abgeschlossen wurden...) und auch für die Planungsarbeiten an der bewussten Donaubrücke, die auf Initiative des Karasch-Severiner Kreisratspräsidenten Sorin Frunzăverde in diesem Jahr gestartet worden sind.