Arad - Im Rathaus der Maroschstadt sind derzeit die Dokumentationspläne für den Bau eines neuen Stadtviertels einzusehen. Laut dem Bauprojekt soll dieses Neubauviertel als Erweiterung der bestehenden Neubauzone im Südwesten der Stadt entstehen. Die Baufläche von insgesamt 37.579 Quadratmetern, derzeit Eigentum von drei Privatpersonen, im Kataster noch als Hutweide im städtischen Weichbild eingetragen, befindet sich im Anschluss an den Stadtteil Neuarad, zwischen der Straße Milan Tabacovici im Norden und dem Ţiganca-Kanal im Süden.
Hier soll laut den Plänen eine Wohnzone von 55 Häusern entstehen, hinzu kommt eine Fläche mit der erforderlichen Straßeninfrastruktur, den Kinderspielplätzen, der Zone für Sport und Freizeitgestaltung sowie Parkplätzen, Gehsteige, Grünflächen, allen erforderlichen Bauten für Handel und Dienstleistungen. Implizit wird man auch die Milan-Tabacovici-Straße modernisieren. Die Stadt Arad, diesseits und jenseits der Marosch, 20 Kilometer von der ungarischen Grenze gelegen, war schon immer und ist ein wichtiger Straßen- und Eisenbahn-Verkehrskotenpunkt der Westregion, das Tor Rumäniens zu Zentral- und Westeuropa.
Demnach erlebt die Stadt, auch Hauptstadt des Kreises Arad, heute mit 159.000 Einwohner (2002 waren es noch 172.827) seit der Wende eine ununterbrochene Modernisierung in allen Bereichen. Zu den wichtigen Stadtprojekten gehören, außer der zum Teil schon realisierten restlosen Erneuerung der Straßeninfrastruktur, auch die Stadterweiterung mittels moderner Neubauviertel. Die ersten Arader Systematisierungspläne gehen auf die Kaiserzeit bzw. auf das Jahr 1828 zurück. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann die Stadt um die Hauptader der Süd-Nord-Axe nach den modernsten Stadtplänen jener Epoche ausgebaut.
Um den ältesten Stadtteil, die Innenstadt (1752) - dieser Stadtteil hieß anfänglich „Deutsches Stadtviertel“ und war hauptsächlich von deutschstämmigen Handwerker bewohnt - entstanden die weiteren 16 heutigen Stadtviertel, teils durch Neubau, teils durch Angliederung der umliegenden Ortschaften. So wurden die Ortschaften Micălaca, Bujac, Siegmundhausen 1930 eingemeindet, 1945 auch die deutschen Gemeinden Neuarad und Kleinsanktnikolaus. Angegliedert wurde auch zum Beispiel das heutigen Stadtviertel Drăgăşani, Gai. Das Stadtviertel Grădişte entstand in der Zwischenkriegszeit. Die jüngeren Stadtteile „Aurel Vlaicu“ und „Confecţii“ entstanden mit typischen Plattenbauten in der Zeit des Kommunismus. Weitere, in den letzten Jahren entstandene Arader Neubauzonen sind „Romana Residence“, „Westfield“ und „Via Carmina“.