Hermannstadt - Volksfeststimmung herrschte am Wochenende auf dem Hermannstädter Huetplatz/Piaţa Huet. Künstler, Handwerker, Studenten und zahlreiche Anrainer belebten mit verschiedensten Aktionen den Platz rund um die evangelische Stadtpfarrkirche. Viele Hermannstädter entdeckten beim 3. Huet.Urban-Festival den Charme dieses zentralen Stadtplatzes, der sonst im Schatten des Kleinen und Großen Rings/Piaţa Mică und Piaţa Mare steht.
Ein positives Fazit der zwei Festivaltage zog Michael Engel von der Stiftung Heritas, dem Organisator von „Huet.Urban“. „Im Vergleich zum ersten Jahr und zum letzten Jahr hat es sich wieder gesteigert. Es war eine Superstimmung, es waren sehr viele Leute da, und besonders das Wetter hat gehalten.“ In diesem Jahr habe man verstärkt mit externen Institutionen zusammengearbeitet, die ihrerseits zahlreiche Aktionen zum diesjährigen Festivalmotto „Green & Smart“ anboten.
Mit dabei war zum Beispiel der Verein zur Verschönerung der Stadt Hermannstadt (AIOS), der einen kleinen Markt junger Designer organisierte sowie mehrere Vorträge, beispielsweise über die Wappenschilder in der Ferula der Stadtpfarrkirche mit Dr. Constantin Ittu vom Brukenthalmuseum oder Prof. Paul Philippi, der am Sonntag im Kleinen Café über seine Erinnerungen an den Huetplatz sprach. Daneben gab es Vorträge über Architektur- und Städtebauthemen, die sich an ein Fachpublikum richteten.
Für ein breites Publikum waren die Stände vor dem evangelischen Stadtpfarramt gedacht, wo ein Schmied, ein Korbmacher, eine Weberin und andere ihr Handwerk demonstrierten und ihre Waren verkauften. Zahlreiche Bastelangebote wurden nebenan für Kinder organisiert und auch sehr gern angenommen. Die Initiative „De-a Arhitectură“ aus Bukarest mit Ableger in Hermannstadt/Sibiu organisierte ein Spiel, bei dem sich Kinder als städtische Detektive betätigen konnten oder beim Basteln von Häusern an das Thema Architektur herangeführt wurden.
Rund 230 Schüler der 5. bis 11. Klassen der Brukenthalschule zeigten am Sonntag siebenbürgisch-sächsische Volkstänze auf dem Schulhof.
Die Schule und auch andere Anrainer wie die evangelische Gemeinde präsentierten auf Schautafeln rund um die Kirche ihre Aktivitäten. Apropos Kirche: Kleine Schilder rund um die derzeit eingerüstete Kirche wiesen auf Daten und historische Anekdoten hin, die sich seit dem Mittelalter im und um das Gotteshaus herum zugetragen haben.
Sehr gute Resonanz erhielten die Veranstalter laut Engel auf eine neue Initiative. Am Bauzaun neben dem Teutsch-Denkmal hatten sie zusammen mit Architekten aus Klausenburg/Cluj-Napoca große Karten der Stadt angebracht, auf denen die Besucher ihre Meinungen zu bestimmten Themen äußern konnten, beispielsweise zu bewahrenswerten Orten in der Stadt, künftigen Themen der Tourismusentwicklung oder Mobilität. Die Ergebnisse würden ausgewertet und später auch öffentlich vorgestellt, meinte Engel.
Abgeschlossen wurden die Festivaltage mit Konzerten, darunter mit der Hermannstäder Band „Domino“ oder den Bukarester Truppen „The Mono Jacks“ oder „The Amsterdams“, die ein eher junges Publikum anlockten. „Ziel war es, dass sich die Leute ein Wochenende wohlfühlen“, schloss Engel. Dieses Ziel hatten die Veranstalter augenscheinlich erreicht.