Temeswar – Am 24. Februar 2022 begann Russland mit einer militärischen Aggression gegen die Ukraine. Seitdem sind Millionen von Menschen vor dem Krieg geflohen und haben in EU-Ländern und der Republik Moldau Zuflucht gefunden. Zum Gedenken an ein Jahr seit dem Kriegsausbruch im ukrainischen Nachbarland wird in Temeswar/Timișoara, am Freitag, dem 24. Februar, eine Eventreihe organisiert. Eine Gedenkperformance, eine Kunstinstallation und eine Fotoausstellung sowie eine Schweigeminute und ein Protest gegen den Krieg werden dabei ausgetragen. Die Eventreihe wird vom LOGS-Verein in Partnerschaft mit dem Sozialamt von Temeswar, dem Verein „Salvați Copiii“ (Rettet die Kinder) und der Kirche Aletheia Temeswar organisiert.
Die Veranstaltung „Vier Jahreszeiten des Widerstands“ lädt um 17 Uhr, im Temeswarer Zentralpark, ein. 200 Papierblumen, die von Flüchtlingen aus der Ukraine und Temeswarer in einer gemeinsamen Initiative hergestellt wurden, werden vorübergehend in der Temeswarer Innenstadt „gepflanzt“. „Die Blumen sind aus provisorischen Materialien hergestellt, genau wie das Leid des ukrainischen Volkes. Sie alle werden eine Botschaft tragen: Der Schmerz vergeht, genauso der Krieg. Wir dürfen nicht vergessen, sondern müssen uns an der Überwindung der Nöte beteiligen, die die ukrainischen Flüchtlinge mit sich herumtragen. Die Sonnenblume, das wichtigste Symbol der Ukraine, steht in den Farben Gelb und Blau für Widerstandskraft und Opferbereitschaft“, sagt Flavius Ilioni-Loga, vom LOGS-Verein.
Das „Anpflanzen“ dieser Papierblumen wird von Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ akustisch begleitet. Dies soll symbolisieren, dass der Krieg in der Ukraine genau vor einem Jahr, also vor vier Jahreszeiten, begonnen hat. Die Teilnehmer werden anschließend Kerzen anzünden und Gedanken für das ukrainische Volk hinterlassen. Von den Auswirkungen des Konflikts auf die Zivilbevölkerung bis hin zu Schnappschüssen aus dem Alltag der ukrainischen Soldaten an der Ostfront: Die Ausstellung „#24“ des Journalisten Mircea Barbu und des Fotojournalisten Virgil Simonescu taucht wie nur wenige Fotoausstellungen zuvor in die Intimität des Krieges im Nachbarland ein. Die Fotoausstellung bleibt fünf Tage im Zentralpark zu sehen.
Anschließend an diese Eventreihe im „Anton Scudier“-Park werden die Temeswarer, die ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk zeigen wollen, um 18 Uhr auf den Opernplatz eingeladen, um an einer Schweigeminute und einem Gebet teilzunehmen sowie auch gegen diesen ungerechten und unmenschlichen Krieg in der Ukraine, der von Russland geführt wird, zu protestieren“, kündigte der Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz auf seiner Facebookseite an.