Exponat des Monats Januar im Nationalmuseum des Banats

Der frühmittelalterliche Bronzearmreif wurde in den 80er Jahren in der Nähe von Temeswar ausgegraben. Foto: Nationalmuseum des Banats

Temeswar – Ein in der Nähe von Temeswar/Timișoara entdeckter Bronzearmreif aus dem frühen Mittelalter ist das Exponat des Monats Januar im Nationalmuseum des Banats.

Der bronzene Armreif wurde 1980 in der Nähe von Temeswar bei landwirtschaftlichen Arbeiten auf dem Bauernhof Cioreni an einem unerwarteten Ort gefunden. Nach Angaben der Museumsexperten sei der Armreif aus dem 10. bis 11. Jahrhundert und stammt aus einer mittelalterlichen Grabstätte, die Teil einer Nekropole mit 32 Gräbern war, die zufällig entdeckt wurde. Es folgten eine Reihe von archäologischen Ausgrabungen, um diese wertvollen Zeugnisse der Vergangenheit zu enthüllen.

„Das 10. bis 11. Jahrhundert war geprägt von Expeditionen und Allianzen, von Gemeinschaften, die auf der Suche nach einem Gleichgewicht zwischen alten Traditionen und neuen Einflüssen waren, die mit den großen Migrationen kamen. In diesem Kontext waren die Ornamente nicht nur Schmuck, sondern Embleme der Identität. Das in der Formgusstechnik hergestellte Armband mit seinem gedrehten Körper zeichnet sich durch seine mit stilisierten zoomorphen Motiven verzierten Enden aus. Diese Elemente hatten nicht nur ornamentalen Charakter, sondern trugen eine tiefere Bedeutung – Symbole des Schutzes oder vielleicht sogar der Verbindung zwischen dem Träger und der geistigen Welt. Im historischen Kontext der ungarischen Expeditionen und der Konsolidierung des frühen ungarischen Königreichs spiegelten solche Schmuckstücke eine besondere kulturelle Identität und tief verwurzelte Glaubensvorstellungen wider“, so Bogdan Craiovan von der Archäologieabteilung des Banater Nationalmuseums.