Reschitza – Die Verkehrspolizei des Banater Berglands hat dieser Tage ihre Unfallstatistik für das Jahr 2022 veröffentlicht – und damit auch sich selber nicht ins beste Licht gestellt. Im Banater Bergland – durch welches die DN6/E70 führt, von manchen Medien nur noch „Todesstraße“ genannt – passierte nahezu täglich ein Verkehrsunfall und bei jedem zehnten gab es Tote, so die Kurzzusammenfassung des Berichts.
Das Straßenverkehrsnetz des Banater Berglands ist 1907 Kilometer lang. 565 km davon sind Nationalstraßen, Kreis- und Kommunalstraßen gibt es über 1342 km. Erstmals spricht der Jahresbericht der Verkehrspolizei auch von einer „Straßendichte pro Fläche“, die im Banater Bergland ziemlich dürftig ausfällt: 22,4 km Verkehrsstraßen auf 100 Quadratkilometern.
Obwohl die Unfallzahlen für 2022 wachrütteln, betont die Verkehrspolizei, dass die Statistik eigentlich einen „leichten Rückgang“ der Unfallzahlen verzeichnet habe. Es passierten nämlich im vergangenen Jahr 337 Unfälle (die die Verkehrspolizei registriert hat), während es 2021 338 registrierte Verkehrsunfälle gab. Eigentlich darf also dieser „leichte Rückgang“ faktisch als „Unfallstatistik unverändert“ bezeichnet werden… Allerdings: schwere Unfälle hat es 2021 91 gegeben, im vergangenen Jahr waren es um zehn weniger, 81. Hier wäre der „leichte Rückgang“ angebracht. Weiß man aller-dings aus der Statistik der Verkehrspolizei, dass im vergangenen Jahr ein Mensch mehr starb als 2021 (38, gegenüber 37), wird dieses „leicht“ wiederum relativiert. Hingegen ging die Zahl der Schwerverletzten um vier auf 67 zurück, die der Leichtverletzten um zehn auf 391.
Häufigste Unfallursache bleibt überhöhte Geschwindigkeit (87 Unfälle mit Opfern, 26 Prozent der Gesamtzahl aller Unfälle, die polizeikundlich wurden) und bei diesen Unfällen hat sich die Zahl der Toten mehr als verdoppelt, von acht auf 19. Hingegen fiel die Zahl der bei Unfallursache überhöhte Geschwindigkeit Verletzten um 15 auf 119. Auf Rang zwei der Unfallursache liegt die Vorfahrtsverweigerung, 11,3 Prozent aller Unfälle, bei denen Opfer zu beklagen waren (in absoluten Zahlen: 38). Die Zahl der Todesopfer hat sich auf zwei verdoppelt, um acht Verletzte gab es 2022 mehr, also 57. Auffahrunfälle liegen neuerdings auf Rang drei der häufigsten Unfallursachen: es passierten 35 (zehn Prozent aller Unfälle), doch statt 2 wie 2021 gab es nur einen Toten dabei, hingegen stieg die Zahl der Verletzten sehr stark: von 14 auf 53. Die Disziplinlosigkeit der Fußgänger (vor allem Straßenüberquerung an unmarkierter Stelle, dito nicht auf dem „Zebrastreifen“) fiel 2022 auf Rang vier (von Rang zwei 2021) zurück: 34 Unfälle (rund zehn Prozent), allerdings mit sechs Toten (einer weniger als 2021) und 29 Verletzten (um neun mehr als im Vergleichsjahr).
33 Unfälle (9,8 Prozent) gehen auf die Tatsache zurück, dass die Fahrer zunehmend andere Beschäftigungen am Lenkrad haben (vor allem das Handy), was zu vier Todesfällen (einer mehr als 2021) und 54 Verletzten (um 15 mehr als 2021) führte.